Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union 2001 nach Kaufkraftparität (KKP)- erstellt nach Weltbank-Angaben vom April 2003 -
Anmerkungen: Damit die angegebenen Zahlen und Größenordnungen nicht zu
Missverständnissen führen: Die von der Weltbank angegebenen Einwohnerzahlen der Mitgliedstaaten beziehen sich auf die Jahresmitte. In der Angabe für Italien ist offenbar die jüngste Volkszählung noch nicht berücksichtigt! Danach betrug die Bevölkerung am 21.10.2001 laut Angaben von ISTAT (www.istat.it) nur 56.306 Tsd. Einwohner. Dementsprechend müsste das Pro-Kopf-BIP Italiens nicht unerheblich nach oben korrigiert werden und entspräche dann etwa dem Pro-Kopf-BIP Deutschlands. Zu dem extrem hohen BIP pro Einwohner Luxemburgs tragen in großem Maße Berufspendler aus dem benachbarten Ausland bei, die in der (relativ niedrigen) Einwohnerzahl nicht enthalten sind. In dem extrem niedrigen BIP pro Quadratkilometer Schwedens und Finnlands machen sich die weiten, kaum besiedelten Gebiete im hohen Norden bemerkbar. Die Angaben zu West- und Ostdeutschland gehen auf deutsche Statistikämter zurück. Die BIP-Anteile wurden anhand von Angaben des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (in Euro) in die von der Weltbank verwendete Einheit (international dollars) umgerechnet. Bei einem deutschen Gesamt-BIP 2001 von 2.071,200 Mio. Euro gibt der Arbeitskreis für Westdeutschland 1.765.350 Mio. € und für Ostdeutschland (mit ganz Berlin) 305.850 Mio. € an (Berechnungsstand Februar 2003). "An international dollar has the same purchasing power over GDP as a U.S. dollar has in the United States" (Weltbank). - GDP = gross domestic product = Bruttoinlandsprodukt Die prozentualen Anteile der Mitgliedstaaten am Gesamt-BIP der EU betragen: Rechnet man das jeweilige Pro-Kopf-BIP in Indexwerte (EU = 100,0) um, so
ergibt sich folgende Reihenfolge der Mitgliedstaaten: Die entsprechenden Index-Werte für das BIP pro Quadratkilometer (EU = 100)
lauten: Diagramme veranschaulichen die Proportionen. Man sollte vielleicht an dieser Stelle wieder einmal einen Blick auf einzelne deutsche Bundesländer werfen, die von der Größe her durchaus mit kleineren EU-Staaten vergleichbar sind, beispielsweise das Bundesland mit dem höchsten Pro-Kopf-BIP und das Bundesland mit dem höchsten BIP pro Quadratkilometer - von den drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen abgesehen.
(Umrechnung in international dollars wie oben bei West- und Ostdeutschland anhand von Angaben des Arbeitskreises VGR der Länder: BIP 2001 von Hessen: 188.055 Mio. €, von NRW: 458.078 Mio. € - Berechnungsstand Februar 2003. Siehe in diesem Zusammenhang auch Tabelle BIP 2001 Deutschland nach Ländern.) Hessen hat somit (bei mehr Einwohnern) ein noch höheres Pro-Kopf-BIP als das wirtschaftsstarke Dänemark. NRW hat (bei mehr Einwohnern) ein höheres BIP pro Quadratkilometer als die Niederlande, die in dieser Hinsicht von allen Flächenstaaten der Welt den höchsten Wert aufweisen. Das Pro-Kopf-BIP von NRW liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnittswert West-Deutschlands, wenn auch noch klar über dem EU-Durchschnitt. Hier noch ein Vergleich der EU insgesamt mit der Welt, den Vereinigten Staaten von Amerika und den nächstgrößten Volkswirtschaften. (Um den Vergleich zu erleichtern, ist dabei auch Deutschland mit denselben Zahlen wie oben noch einmal aufgeführt.)
Die Bundesrepublik hat das drittgrößte BIP in US-Dollar und das fünftgrößte nach KKP. Die Bruttoinlandsprodukte (KKP) der fünf zuletzt aufgeführten Länder machen bereits gut die Hälfte des gesamten Weltprodukts aus, 21,5 % entfallen allein auf die USA. Die 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union kommen zusammen auf 20,0 % - und die EU-Beitrittskandidaten für das Jahr 2004 auf 1,8 % vom Weltprodukt 2001. Auch die Zahlen für die Schweiz seien hier noch genannt. Die Schweiz hatte 1992 ein EU-Beitrittsgesuch gestellt, das jedoch ruht, nachdem die Ratifizierung eines Wirtschaftsabkommens im gleichen Jahr an einer Volksabstimmung gescheitert ist.
Wie man sieht, hat die Schweiz neben ihrem hohen Pro-Kopf-BIP auch ein sehr hohes BIP pro Quadratkilometer - erstaunlich (und wohl auch nicht ganz unbedenklich) für ein ausgesprochenes Hochgebirgsland. Dabei ist das BIP der Schweiz - ganz anders als bei den Staaten der Euro-Zone - in international dollars erheblich niedriger als in US-Dollar. Eine Publikation des Europäischen Statistikamtes EUROSTAT vom 11.11.2002 (Manuskriptabschluss) unter dem Titel "Das Bruttoinlandsprodukt 2001" (53/2002) mit vorläufigen Angaben in Euro und in KKS (Kaufkraftstandards) finden Sie beim
Als vorläufige Indexwerte für das Pro-Kopf-BIP (KKS) 2001 der Mitgliedstaaten
werden angeben: EUROSTAT resümiert: "In der Eurozone ebenso wie in der EU15 stieg das durchschnittliche BIP je Einwohner im Jahr 2001 sowohl in Euro als auch in KKS weiter an. Die höchsten Werte in KKS je Einwohner innerhalb der EU15 verzeichnete Luxemburg, gefolgt von Dänemark und Irland, während auf der Gegenseite Griechenland, Portugal und Spanien die geringsten Werte aufwiesen, die aber für alle drei näher an den EU-Durchschnitt heran rückten." Abschließend noch ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung der EU (früher EWG und EG) mit den Beitrittsjahren ihrer Mitglieder: 1958: Gründung durch Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande 1973: Beitritt von Dänemark, Irland und Großbritannien 1981: Beitritt von Griechenland 1986: Beitritt von Portugal und Spanien 1995: Beitritt von Finnland, Österreich und Schweden 2004: voraussichtlicher Beitritt von weiteren 10 Ländern Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:
Zur Fläche Belgiens und Luxemburgs (rund 30.500 km² + 2.600 km² = 33.100 km²) vgl. auch: Siehe in diesem Zusammenhang auch:
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