Zur Entwicklung von BIP, Bevölkerung und Pro-Kopf-BIP
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Deutschland |
frühere BRD mit West-Berlin |
ehemalige DDR |
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Jahr | nominales BIP Einwohner BIP je Einw. |
real [Index] |
nominales BIP Einwohner BIP je Einw. |
nominales BIP Einwohner BIP je Einw. |
1991 | 1.534,6 Mrd. Euro 79.984 Tsd. Einw. 19.186 Euro/Einw. └─100 |
84,21 86,82 |
1.415,8 Mrd. Euro 64.074 Tsd. Einw. 22.096 Euro/Einw. └─115 |
118,8 Mrd. Euro 15.910 Tsd. Einw. 7.467 Euro/Einw. └─ 39 |
West-Berlin | ||||
1991 | 51,8 Mrd. Euro 2.160 Tsd. Einw. 23.980 Euro/Einw. └─125 |
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Deutschland |
Westdeutschland |
Ostdeutschland mit ganz Berlin |
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1991 | 1.534,6 Mrd. Euro 79.984 Tsd. Einw. 19.186 Euro/Einw. └─100 |
84,21 86,82 |
1.364,0 Mrd. Euro 61.914 Tsd. Einw. 22.030 Euro/Einw. └─115 |
170,6 Mrd. Euro 18.071 Tsd. Einw. 9.441 Euro/Einw. └─ 49 |
2005 | 2.224,4 Mrd. Euro 82,464 Tsd. Einw. 26.974 Euro/Einw. └─100 |
100,00 100,00 |
1.903,3 Mrd. Euro 65.686 Tsd. Einw. 28.976 Euro/Einw. └─107 |
338,9 Mrd. Euro 16.779 Tsd. Einw. 20.198 Euro/Einw. └─ 75 |
2010 | 2.496,2 Mrd. Euro 81.757 Tsd. Einw. 30.532 Euro/Einw. └─100 |
106,97 107,90 |
2.115,5 Mrd. Euro 65.415 Tsd. Einw. 32.340 Euro/Einw. └─106 |
383,3 Mrd. Euro 16.343 Tsd. Einw. 23.453 Euro/Einw. └─ 77 |
2011 | 2.592,6 Mrd. Euro 81.779 Tsd. Einw. 31.703 Euro/Einw. |
110,21 111,13 |
65.466 Tsd. Einw. |
16.303 Tsd. Einw. |
Hinweise:
Die Zahlen für die beiden Landesteile enthalten kleine Ungenauigkeiten infolge von
unterschiedlichen Rechenständen und Rundungen, sollten aber für einen Überblick ausreichen,
bis die amtliche Statistik revidierte Daten liefert. Siehe ggf. unten angegebene Quellen.
Die Angaben für 2011 sind noch unvollständig.
Die Tabelle enthält neben den nominalen BIP- und Pro-Kopf-BIP-Angaben
zu ausgewählten Jahren auch die entsprechenden realen (inflationsbereinigten) Werte in Form von Index-Angaben.
Basis dafür ist das Jahr 2005 (Index = 100,00). Index-Angaben zum Pro-Kopf-BIP sind hervorgehoben
(xx,xx).
Zusätzlich gibt eine andere Art von (selbst errechneten) Indexwerten an,
wie weit das (nominale) Pro-Kopf-BIP der Landesteile im jeweiligen Jahr über oder unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt
(100) liegt. Z. B. ist ein Wert von 77
gleichbedeutend mit 23 % unter dem Durchschnitt im jeweiligen Jahr.
Nach der Wiedervereinigung stieg das deutsche BIP in 20 Jahren von 1.534,6 Milliarden Euro (nach Umrechnung von D-Mark) auf 2.562,6 Milliarden Euro (= 2.562.600 Millionen € oder rund 2,6 Billionen €).
(Wir rechnen dabei vom Jahresergebnis 1991 zum Jahresergebnis 2011, auch wenn die Wiedervereinigung schon im Oktober 1990 stattgefunden hatte.)
Dabei ist allerdings die Preissteigerung zu berücksichtigen. Als Basis dafür dient das BIP des Jahres 2005 (2.224,4 Milliarden Euro in damaligen Preisen) mit einem festgelegten Kettenindex von 100. Auf dieser Basis ergibt sich für das BIP 1991 ein Indexwert von 84,21 und für das Jahr 2011 ein Indexwert von 110,21 (wie in der Tabelle oben angegeben). Aus diesen Werten errechnet sich dann ein "realer" BIP-Anstieg von 30,88 %.
(Nominal- und Realgrößen des BIP und Kettenindizes erläutert VWL-virtuell.)
Das Wirtschaftswachstum 1991/2011 belief sich also auf etwa 30,9 Prozent. Im Durchschnitt ergibt das (unter Berücksichtigung eines leichten "Zinseszinseffekts") eine Wachstumsrate von 1,4 % pro Jahr.
Für einen Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland nehmen wir aufgrund der noch unvollständigen Datenlage den etwas kürzeren Zeitraum bis 2010 und begnügen uns vorerst mit nominalen BIP-Werten.
Von 1991 bis 2010 stieg das deutsche Gesamt-BIP von 1.543,6 Mrd. € auf 2.496,2 Mrd. €, in Westdeutschland von 1.364,0 Mrd. € auf 2.115,5 Mrd. € und in Ostdeutschland von 170,6 Mrd. € auf 383,3 Mrd. €. Dadurch veränderten sich die Anteile von West- und Ostdeutschland am deutschen Gesamt-BIP wie folgt:
Anteile am BIP | Deutschland | Westdeutschland | Ostdeutschland |
1991 | 100 % | 88,9 % | 11,1 % |
2010 | 100 % | 84,7 % | 15,3 % |
Die zwischenzeitliche Zunahme von Gesamt-BIP und BIP-Anteilen ist in der folgenden Tabelle angegeben:
BIP 1991/2010 | Deutschland | Westdeutschland | Ostdeutschland |
nominal | + 62,7 % | + 55,1 % | + 124,7 % |
real | + 27,0 % |
Das reale Wachstum in den Landesteilen bleibt hier noch offen und den Rechenkünsten der amtlichen Statistiker überlassen, die anlässlich einer großen Revision zurzeit (gegen Ende 2012) noch mit umfangreichen Rückrechnungen beschäftigt sind. Auch die nominalen Angaben sind noch nicht endgültig. (Eigentlich ist in der Wirtschaftsstatistik nichts endgültig, da methodische Neuerungen auch nach langer Zeit noch zu Veränderungen führen können - dazu weiter unten).
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Anhand veralteter Zahlen (auf dem Rechenstand vor der großen VGR-Revision 2011) kommt man zu folgendem Ergebnis.
BIP 1991/2010 | Deutschland | Westdeutschland | Ostdeutschland |
nominal | + 62,7 % | + 55,1 % | + 124,7 % |
real | + 27,6 % | + 23,9 % | + 57,1 % |
Auf den Durchschnitt der 19 Jahre umgerechnet, ergäbe das pro Jahr in Gesamtdeutschland 1,3 %, in Westdeutschland 1,1 % und
in Ostdeutschland 2,4 %. Diese Zahlen sind zwar nicht mehr gültig, werden sich aber infolge der Revision sicher nicht total ändern.
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Jedenfalls ist die Wirtschaft in Ostdeutschland viel schneller gewachsen als in Westdeutschland und sie muss ja auch schneller wachsen, wenn der Osten den Westen in nicht allzu ferner Zukunft wirtschaftlich einholen will. Logischerweise muss dann der Westen - auch wenn das in vielen Ohren ketzerisch klingen mag - langsamer wachsen. (Das Gleiche gilt im Übrigen auch global.)
Die Unterschiede zwischen West- und Ost-Deutschland sind immer noch groß, wenn auch bei Weitem nicht mehr so groß wie nach der Wiedervereinigung. Mit 20 % der Einwohner Deutschlands ist Ostdeutschland (2010) immerhin mit 15,4 % am BIP beteiligt. Daraus folgt aber immer noch ein erheblicher Pro-Kopf-Unterschied zwischen West und Ost.
2010 überstieg das westdeutsche Pro-Kopf-BIP den bundesweiten Durchschnitt um 6 %, das ostdeutsche Pro-Kopf-BIP lag um 23 % darunter (siehe erste Tabelle oben).
Dabei ist aber der bundesweite Durchschnittswert (einer der wichtigsten Indikatoren für die Wirtschaftskraft eines Staates) schon seit einigen Jahren wieder höher als in der alten Bundesrepublik, nicht nur nominal, sondern auch real, wie die folgende einfache Rechnung belegen soll.
Das Pro-Kopf-BIP lag 1991 in ganz Deutschland mit 19.186 € um 13,2 Prozent unter dem Pro-Kopf-BIP im früheren Bundesgebiet mit West-Berlin in Höhe von 22.096 €. - [Bei der Berechnung wurden die Einwohnerzahlen im Jahresdurchschnitt zugrunde gelegt.]
Um im gesamtdeutschen Durchschnitt von dem niedrigeren Wert wieder auf das alte BRD-Niveau zu kommen, musste das Pro-Kopf-BIP demnach um 15,2 % steigen [19.186 + rund 15,2 % = 22.096] - allerdings nicht nominal, sondern "real".
Nominal überstieg das Pro-Kopf BIP das alte BRD-Niveau schon 1995 und erreichte 22.636 €. Um die Preissteigerungsrate zu berücksichtigen, greifen wir jedoch wieder auf realistischere Indexwerte zurück. Im preisbereinigten Zeitreihenvergleich entspricht das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP 1991 einem Indexwert von 86,82. Eine Steigerung um 15,2 % ergibt fast exakt 100, was zufällig genau dem Index des Basisjahres 2005 entspricht.
Die Präzision solcher Zahlen sollte allerdings nicht überbewertet werden. Außerdem liegt die Wiedervereinigung (im Okt. 1990) zeitlich etwas vor dem Beginn unseres Ausgangsjahres 1991. Vielleicht sollten wir daher vorsichtiger sagen: Um 2005 herum (circa 15 Jahre nach der Wiedervereinigung) erreichte das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP in etwa wieder das Niveau der alten Bundesrepublik, ungeachtet fortbestehender großer Unterschiede zwischen Ost und West.
Von 2005 bis 2011 stieg das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP real um 11,1 Prozent (Index 111,13 gegenüber 100,00) und ist nun um 28 % höher als 1991 (Index 111,13 gegenüber 86,21). Die Zunahme ist etwas geringer als das gesamtwirtschaftliche Wachstum (s. o.), weil auch die Bevölkerung zugenommen hat.
Dabei liegt aber das Pro-Kopf-BIP in Ostdeutschland immer noch um fast ein Viertel unter dem bundesweiten Durchschnitt. Hierbei ist wiederum der Bevölkerungsrückgang zu berücksichtigen. In den letzten 20 Jahren hat Ostdeutschland annähernd ein Zehntel seiner Einwohner verloren, unter anderem durch die Abwanderung von Arbeitslosen.
Ironischerweise hat der Bevölkerungsschwund dem ostdeutschen Pro-Kopf-BIP vielleicht nicht einmal geschadet. Selbst ganz ohne Wirtschaftswachstum wäre es (bei konstanter Wirtschaftsleistung) real um 11 Prozent gestiegen. [100 % BIP durch 90 % Einwohner gleich rund 111 % BIP pro Kopf.]
Das wäre im Falle Ostdeutschlands allerdings verdammt wenig gewesen, denn 1991 war sein Pro-Kopf-BIP - selbst unter Einbeziehung West-Berlins - kaum halb so hoch wie der damalige gesamtdeutsche Durchschnitt.
Der Aufhol- bzw. Angleichungsprozess Ostdeutschlands hängt im Übrigen nicht nur vom eigenen Wirtschaftswachstum ab, sondern dauert auch umso länger, je stärker der Westen wächst und damit zwangsläufig einer Abstandsverringerung entgegenwirkt. Dabei bestehen aber auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und Regionen im Westen. Statistisches Material dazu beim Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (VGRdL).
Im Übrigen sollte man auch nicht allzu viel Theater ums Wachstum machen und die gemeldeten Wachstumsraten nicht übertrieben genau nehmen. Beim realen Wirtschaftswachstum handelt es sich ja nicht um physikalisch-technische Messergebnisse, sondern um stark methodenabhängige Werte. Das zeigt beispielsweise ein Blick auf die Angaben für ganz Deutschland vor der großen VGR-Revision 2011 und heute:
1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | |
vor der VGR-Revision 2011 | X | + 2,2% | - 0,8% | + 2,7% | + 1,9% | + 1,0% | + 1,8% | + 2,0% | + 2,0% | + 3,2% |
nachher (Stand Aug. 2012) | X | + 1,9% | - 1,0% | + 2,5% | + 1,7% | + 0,8% | + 1,7% | + 1,9% | + 1,9% | + 3,1% |
2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | |
vor der VGR-Revision 2011 | + 1,2% | 0,0% | - 0,2% | + 1,2% | + 0,8% | + 3,4% | + 2,7% | + 1,0% | - 4,7% | + 3,6% |
nachher (Stand Aug. 2012) | + 1,5% | 0,0% | - 0,4% | + 1,2% | + 0,7% | + 3,7% | + 3,3% | + 1,1% | - 5,1% | + 4,2% |
2011 wuchs die Wirtschaft in Deutschland nach dem derzeitigen Rechenstand um 3,0 Prozent. (Das entspricht dem Anstieg von Indexwert 106,97 [2010] auf 110,21 [2011] in der Tabelle weiter oben.)
Im November 2012 erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für das laufende und das kommende Jahr jeweils 0,8 %.
Auch das starke Wachstum der beiden "Aufschwungjahre" 2011 (3,0 %) und 2010 (4,2 %) war nur im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr stark - nach dem "Krisenjahr" 2009 (minus 5,1 %). Von 2008 bis 2011 blieb unter dem Strich nur ein Anstieg von 1,8 % [von Indexwert 108,25 auf 110,21] in drei Jahren, also durchschnittlich 0,6 % pro Jahr. Diese "Wachstumsschwäche" bietet aber heute keinen ausreichenden Grund mehr, um über "Schlusslicht Deutschland" zu lamentieren wie noch vor wenigen Jahren. Vielmehr dreht sich die Wirtschaftsdebatte nun um "Rettungschirme" für andere Länder, denen das Wachstum inzwischen ganz abhanden gekommen ist.
Nach den obigen Angaben, die auf Zahlen der Statistischen Ämter Deutschlands beruhen, lag das westdeutsche Pro-Kopf-BIP 2010 etwa 6 % über dem gesamtdeutschen Durchschnitt, das ostdeutsche etwa 23 % darunter (Indexwerte 106 bzw. 77; Deutschland=100). Diese Zahlen verbinden wir statistischen Werten auf EU-Ebene:
Nach Angaben des Statistikamtes der Europäischen Union (siehe archivierte Pressemitteilung von Eurostat vom Dezember 2011), lag das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP 2010 (in Kaufkraftstandards) um etwa 19 % über dem EU-Durchschnitt (Indexwert 119; EU=100). Wie jeder leicht errechnen kann, ergeben 6 % mehr einen (inoffiziellen) Indexwert von etwa 126 für Westdeutschland und 23 % weniger einen Wert von etwa 92 für Ostdeutschland. Spanien kam auf 99, das auf rasanter Talfahrt befindliche Griechenland noch auf 87.
Kein Grund für arrogante Wessis, auf die Ossis herabzublicken, die nach dem Schlamassel des 2. Weltkriegs auch nicht faul waren. "Auferstanden aus Ruinen", bewiesen sie ihre Fähigkeiten im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten:
Erst 1989 fiel die Berliner Mauer und gab den Weg frei - in Richtung West-Berlin und West-Deutschland - kein leichter Weg. Aber die Ossis mausern sich:
Neues Messegelände in Leipzig:
Leipziger Messe online (> Presse > Fotoservice)
Die Ernüchterung der Ossis nach der Wiedervereinigung fasste Joachim Gauck in dem lakonischen Satz zusammen: "Wir träumten vom Paradies und wachten auf in Nordrhein-Westfalen".
Das sollte heißen: "Kein schlechter Ort, um als freier Bürger zu leben – aber ein Leben mit Problemen. Und mit Ungleichheit" (Gauck 2003 im Tagesspiegel). Na ja, dass der heutige Bundespräsident mit Ungleichheit erheblich weniger Probleme hat als mit Unfreiheit, ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Solange die zunehmende Ungleichheit nicht unerträglich wird, kann auch der kleine Malocher im Ruhrgebiet die Gegensätze noch so sehen wie Grönemeyer in "Bochum": "Du bist keine Weltstadt. Auf deiner Königsallee finden keine Modenschaun statt. Hier, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld. Wer wohnt schon in Düsseldorf?"
Das zur mondänen Landeshauptstadt avancierte ehemalige Dorf an der Düssel (ein Nebenflüsschen des Rheins) kommt zusammen mit der unweit gelegenen Millionenstadt Köln (vor rund 2000 Jahren Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien) auf rund 1,6 Millionen Einwohner. Das ist allerdings noch nicht einmal die Hälfte von Berlin.
Das gesamte Bundesland NRW aber hat mehr Einwohner als ganz Ostdeutschland (mit Berlin) - auf kaum einem Drittel der Fläche. Am gesamtdeutschen BIP hat NRW einen Anteil von über 22 % und mehr als 4 % Anteil am gemeinsamen BIP aller 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union zwischen Nordpol und Mittelmeer (berechnet nach archivierten Eurostat-Daten für 2009).
Dichte Besiedelung und Industrie bis in die noch eher ländlichen Randregionen hinein. Auch die Gegend am mythenumwobenen Teutoburger Wald (wo Heinrich Heine in seinem Wintermärchen noch die Wölfe heulen ließ, wo er auch noch den klassischen Morast vorfand, in dem Varus steckengeblieben war) ist schon lange nicht mehr so hinterwäldlerisch. Unternehmen mit großen Namen haben dort ihren Stammsitz. Kerngebiet des Landes ist aber die "Metropolregion Rhein-Ruhr".
Binnenhafen Duisburg:
(Foto: www.eurotransport.de)
Noch aber kann man sagen: "Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser, als man glaubt".
Trotz seines enormen Wirtschaftsvolumens liegt NRW mit seiner ähnlich enormen Bevölkerung beim Pro-Kopf-BIP nur wenig über dem deutschen Durchschnitt. Das gibt ein wenig zu denken. Positiv betrachtet erreicht ganz Deutschland im Gesamtdurchschnitt fast den Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen (was die Bayern nicht davon abhält, beim Länderfinanzausgleich immer wieder kräftig auf den Tisch zu hauen).
Wir beenden an dieser Stelle die kleine statistische Studie, die (nach Abschluss der Rückrechnungen im Rahmen der VGR-Revision 2011) im kommenden Jahr 2013 aktualisiert werden soll.
An anderer Stelle noch ein paar nicht ganz bierernst zu nehmende Bemerkungen über Ossis und Wessis, Preußen und Nordrhein-Westfalen und das (zumindest von Joachim Gauck registrierte) harte Erwachen der Ossis in NRW.
Quellen/Berechnungsgrundlagen:
- [im Archiv:] Stat. Bundesamt: VGR, Inlandsproduktberechnung,
Lange Reihen ab 1970, Stand: August 2012 (Fachserie 18 Reihe 1.5)
- Stat. Bundesamt: GENESIS-Online, VGR der Länder
- Arbeitskreis VGRdL
- [im Archiv:] Eurostat: Pressemitteilung vom 13.12.2012: BIP pro Kopf der Mitgliedstaaten
2009, 2010, 2011
- [im Archiv:] Eurostat: Pressemitteilung vom 13.03.2012: Regionales Pro-Kopf- und Gesamt-BIP
2009
http://www.pdwb.de/nd31.htm
Homepage: www.pdwb.de