Wertschöpfung, Inlandsprodukt und Nationaleinkommen Deutschlands 2000
- Entstehung - Verwendung - Verteilung - (in Milliarden Euro)

[beachten Sie auch die in der Tabelle eingebettenen Links zu aktuelleren Angaben]


Entstehung:  
Verwendung:
 
   Konsumausgaben:
   der privaten Haushalte
   der priv. Organisationen
   des Staates
 1.156,49
39,73
385,57
+  Bruttoanlageinvestitionen 439,99
+  Vorratsveränderungen und
 Nettozugang an Wertsachen
0,70
+  Außenbeitrag
 ( Exporte 686,08
 - Importe 678,56 )
7,52
=  Bruttoinlandsprodukt 2.030,00
 
Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen:
   Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 22,53
+  Produzierendes Gewerbe
 ohne Baugewerbe
463,76
+  Baugewerbe 97,24
+  Handel, Gastgewerbe und Verkehr 336,28
+  Finanzierung, Vermietung und
 Unternehmensdienstleister
560,74
+  Öffentliche und private Dienstleister 404,77
=  Bruttowertschöpfung
 aller Wirtschaftsbereiche
1.885,32
 
 > vgl. auch aktuelle Tabelle des Statistischen Bundesamtes
 
=  Bruttowertschöpfung (unbereinigt) 1.885,32
-  unterstellte Bankgebühr 61,80
=  Bruttowertschöpfung (bereinigt) 1.823,52
+  Gütersteuern abzügl.
 Gütersubventionen
206,48
=  Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2.030,00
+  Saldo der Primäreinkommen
 aus der übrigen Welt
- 9,71  
 > vgl. auch aktuelle Tabelle d. Stat. Bundesamts
=  Bruttonationaleinkommen
 (früher: Bruttosozialpodukt)
2.020,29  
 
 > vgl. auch aktuelle Tabelle des Statistischen Bundesamtes
 
 
Verteilung:
 
   Bruttonationaleinkommen 2.020,29
-  Abschreibungen 302,36
=  Nettonationaleinkommen
 (Primäreinkommen)
1.717,93
-  Produktions- und Importabgaben 244,42
+  Subventionen 34,84
=  Volkseinkommen 1.508,35
-  Arbeitnehmerentgelt  (s. Anm.) 1.099,09
=  Unternehmens- und
 Vermögenseinkommen  (s. Anm.)
409,26
 
 > vgl. auch aktuelle Tabelle des Statistischen Bundesamtes


[Veröffentlichungsstand: Ende 2003]

Anmerkungen zum Volkseinkommen (Arbeitnehmerentgelt und Unternehmens- und Vermögenseinkommen):

"Um Missverständnisse bei der Interpretation dieser Zahlen zu vermeiden, ist anzumerken, dass zu den Unternehmens- und Vermögenseinkommen neben den Unternehmenseinkommen (Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Personengesellschaften, Einzelunternehmen usw.) auch die Vermögenseinkommen aller Bevölkerungsgruppen (also zum Beispiel auch die Zinsen aus dem Sparguthaben oder die Dividenden aus dem Aktienbesitz eines Arbeitnehmers) rechnen. Außerdem ist zu beachten, dass das Arbeitnehmerentgelt die gesamten Sozialbeiträge (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile) sowie die Lohnsteuer der Arbeitnehmer einschließt."

"Sowohl das Arbeitnehmerentgelt als auch der überwiegende Teil der Unternehmens- und Vermögenseinkommen fließen den privaten Haushalten zu. Von diesen Einkommen müssen ... (direkte) Steuern und Sozialbeiträge gezahlt werden, die jedoch teilweise in Form von sozialen Leistungen und anderen Transfers den Haushalten wieder zugute kommen."

(Statistisches Bundesamt, Datenreport 2002, Teil I 12)


Definitionen und kurze Einführungen:


Für zeitliche Vergleiche existieren lange Reihen mit Angaben in jeweiligen Preisen und in konstanten Preisen, gegenwärtig in Preisen von 1995.

Das BIP 2000 beispielsweise beträgt 2.030,0 Milliarden Euro in jeweiligen Preisen (s. o.) und 1.969,5 Mrd. Euro in Preisen von 1995. Das BIP 1995 betrug 1.801,3 Mrd. Euro in jeweiligen und konstanten Peisen.

Gegenüber 1999 wuchs das BIP 2000 in jeweiligen Preisen (nominal) um 51,4 Mrd. Euro = 2,6 %, in Preisen von 1995 (real) um 54,7 Mrd. Euro = 2,9 %. Zum realen Wirtschaftswachstum der letzten Jahre siehe auch Grafik.

Zu verschiedenen Größen gibt es auch vierteljährliche, aktuelle Angaben, z. B. Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung.


An der Bruttowertschöpfung 2000 haben die Hauptwirtschaftsbereiche (die noch tiefer untergliedert sind) folgende prozentualen Anteile: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: 1,2 % - Produzierendes Gewerbe (ohne Bau): 24,6 % - Baugewerbe: 5,2 % - Handel, Gastgewerbe und Verkehr: 17,8 % - Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister: 29,7 % - öffentliche und private Dienstleister: 21,5 %.

Es fällt auf, dass die Landwirtschaft zusammen mit Forstwirtschaft und Fischerei an der Wertschöpfung bzw. am Inlandsprodukt nur einen äußerst geringen Anteil hat. Dabei beansprucht die Landwirtschaft 53,5 % der Bodenflächen Deutschlands - weitere 29,5 % sind Waldfläche.

Berücksichtigt man jedoch neben dem eigentlichen Landbau auch die intersektoralen Zusammenhänge mit vor-, nach-, und beigeordneten Bereichen (zum Beispiel Düngemittelindustrie, Mühlenbetriebe, Landwirtschaftsverwaltung, Veterinärmedizin), so erlangt auch die Landwirtschaft erhebliches gesamtwirtschaftliches Gewicht. Für das Jahr 1984 hat man dieses "Agribusiness" in der früheren Bundesrepublik bei einem landwirtschaftlichen BIP-Anteil von nur 2,1 % auf etwa 15 % geschätzt. (G. Voppel: Wirtschaftsgeographie, 1999, S. 168 unter Bezug auf H. Spitzer: Die Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland, 1990, S. 541 ff.).


Zum Außenbeitrag sei noch angemerkt, dass der Überschuss der Exporte über die Importe im Jahr 2000 vergleichsweise niedrig ausfiel und in den Folgejahren ein Vielfaches erreichte.



Online-Quelle:



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