Bruttoinlandsprodukt 2000 (nach Kaufkraftparität)
der Europäischen Union
nach Angaben der Weltbank vom April 2002
(und anderer Quellen)




EU-Mitgliedstaat Einwohner
(Weltbank-
Zahlen)
BIP
(international
dollars)
EU-BIP-
Anteil
Pro-Kopf-BIP
(int. dollars)
BIP pro km²
(int. dollars)
Fläche
(Weltbank-
Zahlen)
 Deutschland 82.150 Tsd. 2.062.239 Mio. 23,2 % 25.100 5,78 Mio. 357.030 km²
 Frankreich 58.892 Tsd. 1.426.548 Mio. 16,0 % 24.220 2,59 Mio. 551.500 km²
 Großbritannien u. Nordirl. 59.739 Tsd. 1.404.385 Mio. 15,8 % 23.510 5,78 Mio. 242.910 km²
 Italien 57.690 Tsd. 1.363.003 Mio. 15,3 % 23.630 4,52 Mio. 301.340 km²
 Spanien 39.465 Tsd. 768.454 Mio. 8,6 % 19.470 1,52 Mio. 505.990 km²
 Niederlande 15.919 Tsd. 408.436 Mio. 4,6 % 25.660 9,83 Mio. 41.530 km²
 Belgien 10.252 Tsd. 278.629 Mio. 3,1 % 27.180 9,13 Mio. (UN:) 30.530 km²
 Österreich 8.110 Tsd. 217.075 Mio. 2,4 % 26.770 2,59 Mio. 83.860 km²
 Schweden 8.869 Tsd. 215.312 Mio. 2,4 % 24.280 0,48 Mio. 449.960 km²
 Griechenland 10.560 Tsd. 174.252 Mio. 2,0 % 16.500 1,32 Mio. 131.960 km²
 Portugal 10.008 Tsd. 173.033 Mio. 1,9 % 17.290 1,88 Mio. 91.980 km²
 Dänemark 5.336 Tsd. 147.417 Mio. 1,7 % 27.630 3,42 Mio. 43.090 km²
 Finnland 5.177 Tsd. 129.405 Mio. 1,5 % 25.000 0,38 Mio. 338.150 km²
 Irland 3.794 Tsd. 113.311 Mio. 1,3 % 29.870 1,61 Mio. 70.270 km²
 Luxemburg 438 Tsd. 21.947 Mio. 0,2 % 50.110 8,47 Mio. (UN:) 2.590 km²
 Europäische Union 376.399 Tsd. 8.903.446 Mio. 100,0 % 23.650 2,75 Mio. 3.242.690 km²
 
 EU ohne Deutschland 294.249 Tsd. 6.841.207 Mio. 76,8 % 23.250 2,37 Mio. 2.885.660 km²
 
 Zum Vergleich:
 WELT 6.057.261 Tsd. 44.913.907 Mio. 7.410 0,34 Mio. 133.805.800 km²
 USA 281.550 Tsd. 9.612.680 Mio. 34.140 1,00 Mio. 9.629.090 km²
 Kanada 30.750 Tsd. 856.090 Mio. 27.840 0,09 Mio. 9.970.610 km²
 Japan 126.870 Tsd. 3.394.373 Mio. 26.750 8,98 Mio. 377.800 km²
 Schweiz (EFTA-Mitglied) 7.180 Tsd. 206.561 Mio. 28.770 5,00 Mio. 41.290 km²
 Norwegen (EFTA-Mitglied) 4.491 Tsd. 134.362 Mio. 29.920 0,41 Mio. 323.880 km²


Hinweise

Bei den angegebenen Bruttoinlandsprodukten der verschiedenen Länder (mit unterschiedlichen Preisniveaus und - bei Vergleichen über die Eurozone hinaus - unterschiedlich starken Währungen mit schwankenden Wechselkursen) handelt es sich jeweils aus gutem Grund um das GDP PPP = gross domestic product, purchasing power parity, also das BIP nach Kaufkraftparität. Dabei verwendet die Weltbank die Einheit international dollar: "An international dollar has the same purchasing power over GDP as a U.S. dollar has in the United States."

Die hier angegebenen Einwohnerzahlen für 2000 weichen zum Teil nicht unerheblich von der Realität ab, wie sich bei einer Reihe von Volkszählungen im folgenden Jahr gezeigt hat. Wie sich beispielsweise herausstellte, war die Bevölkerung Großbritanniens 2001 um ungefähr eine Million Einwohner (beinahe 2 %) kleiner als bis dahin angenommen. Solche Diskrepanzen haben natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Pro-Kopf-Werte.

Die angegebene Einwohnerzahl Deutschlands entspricht allerdings ziemlich genau der amtlichen Zahl von Mitte 2000 (vgl. auch Einwohnerzahlen 2000). Die letzte Volkszählung (im Mai 1987 in der früheren BRD) liegt jedoch schon lange zurück!


Es folgen noch einige innerdeutsche Zahlen (zum Jahr 2000), die von Euro-Angaben des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (s. u. Quellenangaben: BIP Deutschlands nach Ländern) in die von der Weltbank verwendete Einheit umgerechnet wurden.

Dem von der Weltbank angegebenen Betrag von 2.062.239 Mio. international dollars entsprechen 2.030.000 Mio. Euro nach Angaben des Arbeitskreises (und des Statistischen Bundesamtes), 1 Euro des deutschen BIP entspricht demnach im Jahr 2000 rd. 1,01588 international $.
Von den 2.030.000 Mio. Euro des gesamtdeutschen BIP entfallen nach Angaben des Arbeitskreises 1.728.854 Mio. auf West- und 301.146 Mio. auf Ost-Deutschland, 183.850 Mio. auf Hessen und 450.137 Mio. auf Nordrhein-Westfalen (Berechnungsstand August 2002). Die Umrechnung führt zu folgendem Ergebnis:


  Einwohner
(Stat.
Bundesamt)

[Jahresmitte]
BIP
(international
dollars)
EU-BIP-
Anteil
Pro-Kopf-BIP
(int. dollars)
BIP pro km²
(int. dollars)
Fläche
(Stat.
Bundesamt)
 Deutschland 82.182.824 2.062.239 Mio. 23,2 % rd. 25.090 5,78 Mio. 357.020 km²
 West-Deutschland 64.894.958 1.756.310 Mio. 19,7 % rd. 27.060 7,07 Mio. 248.449 km²
 Ost-Deutschland (mit West-Berlin) 17.287.866 305.929 Mio. 3,4 % rd. 17.700 2,82 Mio. 108.571 km²
 
 Land Hessen 6.056.898 186.770 Mio. 2,1 % rd. 30.840 8,85 Mio. 21.114 km²
 Land Nordrhein-Westfalen 17.996.153 457.286 Mio. 5,1 % rd. 25.410 13,42 Mio. 34.080 km²


Mit Hilfe der Tabellen BIP Deutschlands 2000 nach Ländern und Deutschland nach Ländern (Einwohner Mitte 2000 und Flächen) lassen sich entsprechende Zahlen auch für die übrigen Bundesländer errechnen.

Einzelne Bundesländer wie Hessen oder Nordrhein-Westfalen lassen sich größenmäßig mit kleineren EU-Staaten vergleichen und weisen im europäischen Vergleich ein sehr hohes BIP pro Kopf bzw. pro Flächeneinheit auf. (Im dicht bevölkerten Nordrhein-Westfalen besteht übrigens ein auffallender Unterschied zwischen dem extrem hohen BIP pro km² und dem BIP pro Kopf, das jedenfalls deutlich unter dem westdeutschen Durchschnitt liegt.)

Gesamt-Deutschland liegt beim Pro-Kopf-BIP 2000 etwa 6 % über dem EU-Durchschnitt. Das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP West-Deutschlands übersteigt nach diesen Zahlen den EU-Durchschnitt sogar um gut 14 % und wird innerhalb der EU nur von ganz wenigen kleinen Ländern übertroffen. "Schlusslicht" Deutschland - nur wegen einer niedrigen Wachstumsrate?

Auf einem anderen Blatt steht die Lage in Ostdeutschland, wo das Pro-Kopf-BIP nach den Weltbank-Zahlen etwa 75 % des EU-Durchschnitts beträgt.


Vom Statistischen Bundesamt liegen (im Statistischen Jahrbuch 2002 für das Ausland) Angaben zum Bruttoinlandsprodukt 2000 der EU-Mitgliedstaaten vor, unter anderem das jeweilige BIP in Euro und in Kaufkraftstandards (KKS) sowie das Pro-Kopf-BIP (in KKS). Diese Angaben für die 15 Mitgliedstaaten und einige andere Länder sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben. (Die Euro-Angabe für Deutschland befindet sich dort noch auf einem etwas älteren Rechenstands und ist geringfügig kleiner.)

Zusätzlich angegeben sind (von mir errechnet) der jeweilige Anteil am Gesamt-BIP und die relative Abweichung des Pro-Kopf-BIP vom EU-Durchschnitt (= 100), beides in KKS. Die Angaben für West- und Ost-Deutschland wurden wie im Falle der obigen Weltbankzahlen unter Zuhilfenahme von Angaben des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder errechnet.


BIP 2000 der Europäischen Union
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
EU-Mitgliedstaat BIP in Euro BIP in KKS Pro-Kopf-BIP in KKS
  Index
 Deutschland 2.025,5 Mrd. 1.951,7 Mrd. 22,9 % 23.750 105,1
 Großbritannien u. Nordirl. 1.547,8 Mrd. 1.365,1 Mrd. 16,0 % 22.840 101,1
 Frankreich 1.404,8 Mrd. 1.350,5 Mrd. 15,8 % 22.930 101,5
 Italien 1.165,7 Mrd. 1.331,3 Mrd. 15,6 % 23.050 102,0
 Spanien 608,8 Mrd. 742,3 Mrd. 8,7 % 18.590 82,3
 Niederlande 401,1 Mrd. 413,5 Mrd. 4,8 % 25.960 114,9
 Belgien 248,3 Mrd. 246,5 Mrd. 2,9 % 24.050 106,4
 Schweden 248,5 Mrd. 203,6 Mrd. 2,4 % 22.950 101,5
 Österreich 204,8 Mrd. 202,7 Mrd. 2,4 % 24.990 110,6
 Portugal 115,3 Mrd. 165,7 Mrd. 1,9 % 16.220 71,8
 Griechenland 123,0 Mrd. 164,5 Mrd. 1,9 % 15.600 69,0
 Dänemark 176,5 Mrd. 147,5 Mrd. 1,7 % 27.610 122,2
 Finnland 131,7 Mrd. 120,4 Mrd. 1,4 % 23.250 102,9
 Irland 103,5 Mrd. 101,1 Mrd. 1,2 % 26.590 117,7
 Luxemburg 20,6 Mrd. 19,6 Mrd. 0,2 % 44.540 197,1
 EU  8.525,8 Mrd.  8.525,8 Mrd. 100,0 % 22.600 100,0
 
 Westdeutschland 1.726,7 Mrd. 1.663,8 Mrd. 19,5 % 25.640 113,4
 Ostdeutschland 298,8 Mrd. 287,9 Mrd. 3,4 % 16.660 73,7


Nach diesen Angaben liegt das Pro-Kopf-BIP Deutschlands in KKS also gut 5 % über dem EU-Durchschnitt, das ostdeutsche Pro-Kopf-BIP mehr als 26 % darunter und das westdeutsche mehr als 13 % darüber. Dabei macht das BIP Westdeutschlands fast ein Fünftel des EU-BIP aus.

Ohne die Umrechnung in KKS liegt das gesamtdeutsche Pro-Kopf-BIP mit 24.650 Euro um gut 9 % über dem EU-Durchschnitt von 22.600 Euro.


Im Anschluss an die Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch kurz einige Angaben von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, zum Pro-Kopf-BIP in Kaufkraftstandards (Bearbeitungsstand 11.11.2002, vorläufige Ergebnisse, die aus bestimmten methodischen Gründen noch mit gebotener Vorsicht zu interpretieren sind, wie Eurostat selbst meint). Diese Zahlen werden in der nächsten Tabelle mit Index-Werten verglichen, die von mir auf der Basis der obigen Weltbank-Angaben errechnet wurden.

In dem besonders hohen Pro-Kopf-BIP Luxemburgs (mit weniger als einer halben Million Einwohner) machen sich übrigens auch Einpendler bemerkbar, die zum BIP beitragen, aber bei der Umrechnung des BIP auf den Kopf der Wohnbevölkerung naturgemäß nicht berücksichtigt werden. Auf regionaler Ebene gibt es einen solchen Effekt beispielsweise auch in den deutschen Stadtstaaten Bremen und Hamburg.

Wenn die Unterschiede in der Wirtschaftskraft der EU-Mitglieder verringert werden sollen - und das ist ja der Zweck der Struktur- und Kohäsionspolitik -, muss den wirtschaftlich schwächeren Ländern bzw. Regionen logischerweise ein höheres Wachstum zugestanden werden als den stärkeren. (Es ist daher Unsinn, sich darüber zu mokieren oder aufzuregen, dass beispielsweise Griechenland mehr Wachstum hat als Deutschland.) Die Förderung der Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP von weniger als 75 % des EU-Durchschnitts ist ein Hauptziel der EU-Strukturfonds. Auch Ostdeutschland profitiert davon. Auch Regionen, die sich bereits aus dieser Förderungkategorie herausentwickelt haben, werden für eine Übergangszeit noch unterstützt. Zum Ziel 1 siehe: Unterstützung der Entwicklung der am wenigsten wohlhabenden Regionen (s. dort auch: Förderfähige Regionen und Karte).

 

BIP 2000 pro Kopf (internat. $ / KKS)
EU-Mitgliedstaat Welt-
bank
(i. $)
Eurostat
(KKS)
Index  
 Deutschland  106,1  105  23.800
 - West 114,5    
 - Ost (mit Berlin) 74,4    
 Frankreich 102,4 101 22.700
 Großbrit. u. Nordirl. 99,4 100 22.500
 Italien 99,9 104 23.600
 Spanien 82,3 82 18.500
 Niederlande 108,5 113 25.600
 Belgien 114,9 107 24.100
 Österreich 113,2 114 25.700
 Schweden 102,7 101 22.800
 Griechenland 69,8 68 15.300
 Portugal 73,1 72 16.200
 Dänemark 116,8 119 26.900
 Finnland 105,7 104 23.500
 Irland 126,3 115 26.000
 Luxemburg 211,9 197 44.500
 EU 100,0 100 22.600
 Zum Vergleich:
 USA 144,4 143 32.300
 Kanada 117,7 121 27.200
 Japan 113,1 107 24.100
 Schweiz 121,6 121 27.300
 Norwegen 126,5 147 33.100

Zum BIP nach Kaufkraftparitäten führt Eurostat (im Jahrbuch 2001) aus:

Das BIP, und insbesondere das Pro-Kopf-BIP, ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Wirtschaftsanalyse, und zwar sowohl bei räumlichen wie bei zeitlichen internationalen Vergleichen.

Um diese internationalen Vergleiche zu vereinfachen, wird das BIP in nationaler Währung des jeweiligen Mitgliedstaates mittels des amtlichen Wechselkurses in eine gemeinsame Währung umgerechnet (bis 1998 ECU, ab 1999 Euro). Dies spiegelt jedoch nicht notwendigerweise die tatsächliche Kaufkraft der einzelnen Landeswährungen im jeweiligen Wirtschaftsgebiet wider, da das umgerechnete BIP nicht nur von der Menge der in einem Wirtschaftsgebiet erzeugten Waren und Dienstleistungen, sondern auch vom allgemeinen Preisniveau abhängt. Das in eine gemeinsame Währung umgerechnete BIP stellt daher in den meisten Fällen keinen korrekten Indikator für die "tatsächliche" Menge an Waren und Dienstleistungen dar.

Um die Verzerrung aufgrund der Unterschiede im Preisniveau zu beseitigen, werden transitive Kaufkraftparitäten (KKP) errechnet und als Umrechnungsfaktor verwendet. Diese Paritäten werden ermittelt als gewichteter Durchschnitt der Preisrelationen eines homogenen Waren- und Dienstleistungskorbs, der für alle Mitgliedstaaten vergleichbar und repräsentativ ist.

Die so ermittelten "tatsächlichen" Werte für das BIP werden dann in Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt, einer von nationalen Währungen unabhängigen Einheit.

Und in einer anderen Publikation von Eurostat heißt es:

Das BIP und damit auch das BIP pro Kopf sind Indikatoren für die Produktionstätigkeit in einem Land oder einer Region und sind deshalb zur Messung und zum Vergleich des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes von Ländern bzw. Regionen geeignet. Dabei ist zu beachten, daß das BIP nicht mit dem Einkommen übereinstimmt, das den in einem Land oder einer Region lebenden privaten Haushalten letztlich zur Verfügung steht. Aussagen der Art, daß die Bevölkerung der Region A reicher als die Bevölkerung der Region B ist, sind also auf der Basis des BIP bzw. BIP pro Kopf unzulässig.


Nachtrag:

Beachten Sie auch jüngere Angaben zum BIP 2002 der EU und der Beitrittskandidaten.




Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:

Die aufgeführten Zahlen basieren im Wesentlichen auf Tabellen auf anderen Seiten dieser Website, wo auch Hinweise auf die Original-Quellen zu finden sind.



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