Wirtschaftswachstum in Deutschland und den Bundesländern
- BIP-Anstieg und BIP-Anteile -



Quelle und Berechnungsgrundlage der folgenden Tabellen sind Angaben des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL): Reihe 1, Länderergebnisse Band 1, Berechnungsstand August 2010/Februar 2011. Die Angaben sind also noch auf dem Stand vor der großen VGR-Revision 2011.

Die "anteilige Zunahme" in der letzten Tabellenspalte ist keine offizielle Angabe, aber ausschließlich aus den übrigen Angaben abgeleitet. Sie ergibt sich aus den BIP-Anteilen der Länder in den Spalten 2 und 4 in Verbindung mit dem realen BIP-Wachstum des Bundes.

Grundgedanke dabei ist: Wenn (innerhalb eines bestimmten Zeitraums) ein BIP-Anteil von beispielsweise 10 Prozent auf 11 Prozent (des Gesamt-BIPs) zunimmt, während gleichzeitig das Gesamt-BIP um 10 Prozent wächst (also auf 110 % des Anfangs-BIP), dann beträgt der BIP-Anteil jetzt 11 Prozent des End-BIPs und zugleich 12,1 Prozent des Anfangs-BIP (11 % von 110 %). Dieser Anstieg von 10 Prozent auf 12,1 Prozent des Anfangs-BIP bedeutet eine Steigerung des Anteilsvolumens um 21 Prozent (nicht Prozentpunkte!), hier schematisch angedeutet:

          (Anfangs-BIP)
 
          (End-BIP)


Schauen wir zunächst zurück auf den gesamten Zeitraum seit 1991, dem ersten Kalenderjahr nach der Wiedervereinigung mit dem ersten gesamtdeutschen BIP-Ergebnis:

1991/2010:

  BIP 1991
       Euro       
 preisbereinigt 
Anteil
reales
 Wachstum 
 BIP 2010  (= 127,6 % [real] vom BIP 1991)
     Euro           
  preisbereinigt 
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland 
= alte Länder
ohne Berlin
1.363.978 Mio. €   2.115.470 Mio. €  
88,0 + 23,9 %       109,0  (Indexwert)
88,88 %     84,66 %  (v. 127,6 % = 108,03 % BIP 1991 + 21,5 %
 
Ostdeutschland   
= neue Länder
einschl. Berlin
170.622 Mio. €        383.330 Mio. €  
69,5 + 57,1 %       109,2  (Indexwert)
11,12 %     15,34 %  (v. 127,6 % =   19,57 % BIP 1991 + 76,0 %
 
 Deutschland 1.534.600 Mio. €   2.498.800 Mio. €  
85,4 + 27,6 %       109,0  (Indexwert)
100,00 %   100,00 %  (v. 127,6 % = 127,60 % BIP 1991 + 27,6 %


Deutschland
Gesamt-BIP
Westdeutschland 
BIP-Anteil 
 Ostdeutschland
 BIP-Anteil
  1991 [=   85,4]:   88,88 %   11,12 %   
+ real 27,6 %  
  2010 [= 109,0]: 84,66 %   15,34 % 


Die realen BIP-Wachstumsraten und die "anteiligen BIP-Zunahmen" von West- und Ostdeutschland stimmen nicht überein. Die "anteilige Zunahme" stellt die Relation zwischen alten und neuen BIP-Anteilen dar, so z. B. in Ostdeutschland: 11,12 % BIP1991 + 76,0 % (nicht Prozentpunkte!) = 19,57 % BIP1991 = 15,34 % BIP2000. Anhand der realen Wachstumsraten (in Ostdeutschland "nur" 57,1 % statt 76,0 %) lässt sich dagegen die Veränderung der BIP-Anteile nicht nachvollziehen.


Das ist allerdings bei den nominalen Wachstumsraten anders:

  BIP 1991
       Euro       
Anteil
nominales
 Wachstum 
 BIP 2000  (= 162,8 % [real] vom BIP 1991)
     Euro           
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland  1.363.978 Mio. € + 55,1 % 2.115.470 Mio. €  
88,88 %     84,66 %  (v. 162,8 % = 137,83 % BIP 1991 + 55,1 %
 
Ostdeutschland    170.622 Mio. € + 124,7 %        383.330 Mio. €  
11,12 %     15,34 %  (v. 162,8 % =   24,97 % BIP 1991 + 124,6 %  
 
 Deutschland 1.534.600 Mio. € + 62,8 % 2.498.800 Mio. €  
100,00 %   100,00 %  (v. 162,8 % = 162,80 % BIP 1991 + 62,8 %

Die nominalen Wachstumsraten und die "anteiligen Zunahmen" von West- und Ostdeutschland stimmen (abgesehen von einer marginalen Rundungsdivergenz) überein. Die Rechnung mit den nominalen Wachstumsraten der Regionen führt also zum gleichen Ergebnis wie die Verknüpfung der regionalen Anteile mit dem nominalen Wachstum des Bundes.


Ob es nun methodisch zulässig oder aber nur eine laienhafte Idee ist, die regionalen Anteile mit dem realen Wachstum des Bundes zu verknüpfen (wie in der ersten Tabelle) und sich damit für die Regionen eine Art zweite Wachstumsrate zu "basteln", mag dahingestellt bleiben. Zumindest ist die Rechnung in sich stimmig.

Im Übrigen betreffen die Divergenzen zwischen offiziellen Wachstumsraten und "anteiliger BIP-Zunahme" hauptsächlich Ostdeutschland in den frühen Aufbaujahren nach der Wiedervereinigung:

1991/2000:

  BIP 1991
       Euro       
 preisbereinigt 
Anteil
reales
 Wachstum 
 BIP 2000  (= 117,1 % [real] vom BIP 1991)
     Euro           
  preisbereinigt 
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland 
= alte Länder
ohne Berlin
1.363.978 Mio. €   1.749.525 Mio. €  
88,0 + 13,7 %       100  (Indexwert)
88,88 %     84,83 %  (v. 117,1 % =   99,34 % BIP 1991 + 11,8 %
 
Ostdeutschland   
= neue Länder
einschl. Berlin
170.622 Mio. €        312.975 Mio. €  
69,5 + 43,9 %       100  (Indexwert)
11,12 %     15,17 %  (v. 117,1 % =   17,76 % BIP 1991 + 59,7 % 
 
 Deutschland 1.534.600 Mio. €   2.062.500 Mio. €  
85,4 + 17,1 %       100  (Indexwert)
100,00 %   100,00 %  (v. 117,1 % = 117,10 % BIP 1991 + 17,1 %

Auf den Durchschnitt dieser neun Jahre umgerechnet, betrug das reale Wirtschaftswachstum in ganz Deutschland 1,8 %, in Westdeutschland 1,4 % und in Ostdeutschland 4,1 % pro Jahr. Noch größer ist der regionale Unterschied bei der "anteiligen BIP-Zunahme" mit jährlich 1,2 % für Westdeutschland und 5,3 % für Ostdeutschland. 5,3 % gegenüber 4,1 % (bzw. 59,7 % gegenüber 43,9 %) machen allerdings etwas stutzig. (Vielleicht ist diese Ungereimtheit auf das Chaos der frühen Aufbaujahre in den neuen Ländern zurückzuführen, das sich auch auf die Erhebung statistischer Daten ausgewirkt haben dürfte.)

Es waren turbulente Jahre, in denen die Entwicklung in Ost und West sehr ungleichmäßig verlief. 1993 betrug die offizielle Wachstumsrate im Osten 9,3 %, im Westen minus 2,2 %, in Deutschland insgesamt minus 0,8 %. 1998 wuchs das Ost-BIP nur noch um 0,5 %, das West-BIP dagegen um 2,3 %, das deutsche Gesamt-BIP um 2,0 %.


Betrachten wir nun das jüngste Jahrzehnt mit Angaben für die einzelnen Bundesländer:

2000/2010:

  BIP 2000
       Euro       
 preisbereinigt 
Anteil
reales
 Wachstum 
 BIP 2010  (= 109,0 % [real] vom BIP 2000)
     Euro           
  preisbereinigt 
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland 
= alte Länder
ohne Berlin
1.749.525 Mio. €   2.115.470 Mio. €  
100 + 9,0 %       109,0  (Indexwert)
84,83 %     84,66 %  (v. 109,0 % =   92,28 % BIP 2000 + 8,8 %
 
Ostdeutschland   
= neue Länder
einschl. Berlin
312.975 Mio. €      383.330 Mio. €  
100 + 9,2 %       109,2  (Indexwert)
15,17 %     15,34 %  (v. 109,0 % =   16,72 % BIP 2000 + 10,2 %  
 
 Deutschland 2.062.500 Mio. €   2.498.800 Mio. €  
100 + 9,0 %       109,0  (Indexwert)
100,00 %   100,00 %  (v. 109,0 % = 109,00 % BIP 2000 + 9,0 %
 
 Baden-
 Württemberg
 
297.393 Mio. €      361.746 Mio. €  
100 + 8,8 %       108,8
14,42 %     14,48 %  (v. 109,0 % =   15,78 % BIP 2000 + 9,4 %
 
 Bayern  359.376 Mio. €      442.387 Mio. €  
100 + 13,6 %       113,6
17,42 %     17,70 %  (v. 109,0 % =   19,29 % BIP 2000 + 10,7 %  
 
 Berlin  78.382 Mio. €        94.717 Mio. €  
100   + 6,5 %       106,5
  3,80 %       3,79 %  (v. 109,0 % =     4,13 % BIP 2000 + 8,7 %
 
 Brandenburg  44.985 Mio. €        55.816 Mio. €  
100   + 8,2 %       108,2
  2,18 %       2,23 %  (v. 109,0 % =     2,43 % BIP 2000 + 11,5 %  
 
 Bremen  22.110 Mio. €        27.732 Mio. €  
100 + 12,4 %       112,4
  1,07 %       1,11 %  (v. 109,0 % =     1,21 % BIP 2000 + 13,1 %  
 
 Hamburg  72.554 Mio. €        88.312 Mio. €  
100   + 8,1 %       108,1
  3,52 %       3,53 %  (v. 109,0 % =     3,85 % BIP 2000 + 9,4 %
 
 Hessen  183.100 Mio. €      224.977 Mio. €  
100   + 8,6 %       108,6
  8,88 %       9,00 %  (v. 109,0 % =     9,81 % BIP 2000 + 10,5 %  
 
 Mecklenburg-
 Vorpommern
 
30.061 Mio. €        35.780 Mio. €  
100   + 8,2 %       108,2
  1,46 %       1,43 %  (v. 109,0 % =     1,56 % BIP 2000 + 6,8 %
 
 Niedersachsen  180.117 Mio. €      213.967 Mio. €  
100   + 7,5 %       107,5
  8,73 %       8,56 %  (v. 109,0 % =     9,33 % BIP 2000 + 6,9 %
 
 Nordrhein-
 Westfalen
 
454.250 Mio. €      543.029 Mio. €  
100   + 6,6 %       106,6
22,02 %     21,73 %  (v. 109,0 % =   23,69 % BIP 2000 + 7,6 %
 
 Rheinland-Pfalz  91.036 Mio. €      107.631 Mio. €  
100   + 7,5 %       107,5
  4,41 %       4,31 %  (v. 109,0 % =     4,70 % BIP 2000 + 6,6 %
 
 Saarland  24.737 Mio. €        30.056 Mio. €  
100   + 8,3 %       108,3
  1,20 %       1,20 %  (v. 109,0 % =     1,31 % BIP 2000 + 9,2 %
 
 Sachsen  75.666 Mio. €        94.992 Mio. €  
100 + 13,9 %       113,9
  3,67 %       3,80 %  (v. 109,0 % =     4,14 % BIP 2000 + 12,8 %  
 
 Sachsen-Anhalt  43.279 Mio. €        52.157 Mio. €  
100   + 5,8 %       105,8
  2,10 %       2,09 %  (v. 109,0 % =     2,28 % BIP 2000 + 8,6 %
 
 Schleswig-
 Holstein
 
64.853 Mio. €        75.633 Mio. €  
100   + 7,9 %       107,9
  3,14 %       3,03 %  (v. 109,0 % =     3,30 % BIP 2000 + 5,1 %
 
 Thüringen  40.602 Mio. €       49.869 Mio. €  
100 + 10,9 %        110,9
  1,97 %       2,00 %  (v. 109,0 % =     2,18 % BIP 2000 + 10,7 %  


Die Divergenzen zwischen den regionalen realen Wachstumsraten und "anteiliger BIP-Zunahme" (die im Zeitraum 2000/2010 schon wesentlich geringer sind als im Zeitraum 1991/2000), sind nicht, wie man vermuten könnte, auf unterschiedliche, länderspezifische Preisniveaus zurückzuführen, denn es "stehen in der VGR der Länder für die Berechnungen in Vorjahrespreisen keine länderspezifischen Preisindizes zur Verfügung. Deshalb bleibt nur die Möglichkeit, auf die Deflatoren aus der VGR des Bundes zurückzugreifen. D. h., dass eine bundeseinheitliche Preisentwicklung unterstellt wird" (AK VGRdL: Methodenbeschreibung).

Unbestritten ist die Berechnung des "realen" Wirtschaftswachstums mit vielfältigen methodischen Problemen verbunden, unter anderem auch in Zusammenhang mit der regionalen Gliederung. Auch die im Rahmen der großen VGR-Revision 2005 eingeführte Kettenindex-Methode auf Vorjahrespreisbasis hat ihre Vor- und Nachteile (und scharfe Kritiker). Solche Diskussionen gehen jedoch über den bescheidenen Anspruch dieser Webseite weit hinaus und dem Autor steht es fern, sich da einzumischen.

Die sehr einfach konstruierte "anteilige BIP-Zunahme" in den obigen Tabellen (die ja auf der mit den geltenden Methoden ermittelten realen Wachstumsrate des Bundes beruht) ist nicht als "Berichtigung" amtlicher Ergebnisse gedacht, sondern lediglich als möglicher Anhaltspunkt für eine gewisse Relativierung.

Größe und Richtung der Abweichungen lassen kein klares Muster erkennen, was sehr länderspezifische (vielleicht auch mit der inneren Wirtschaftsstruktur zusammenhängende) Ursachen vermuten lässt. Im relativ wachstumsstarken ostdeutschen Sachsen zum Beispiel liegt die "anteilige Zunahme" 2000/2010 etwas unter dem realen Wachstum, im schwächeren Nachbarland Sachsen-Anhalt deutlich darüber, im auch nicht so wachstumsstarken westdeutschen Niedersachsen darunter, im durchschnittlich gewachsenen Baden-Württemberg etwas darüber, im dynamischeren Bayern aber deutlich darunter. Bei Umrechnung in eine durchschnittliche Jahresrate (innerhalb des Zeitraums 2000/2010) kommt Bayern auf ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % gegenüber einer "anteiligen BIP-Zunahme" von 1,0 % pro Jahr.

Im Großen und Ganzen aber sind die Unterschiede (anders als im Zeitraum 1991/2000) doch eher gering. Ganz Deutschland erreichte im Jahrzehnt 2000/2010 eine reale Wachstumsrate von durchschnittlich 0,9 %, ebenso wie die beiden Großraumregionen West- und Ostdeutschland (bei einer "anteiligen BIP-Zunahme" von 0,8 % in West- und 1,0 % in Ostdeutschland).

Das Wachstumstempo in den alten West-Ländern und den neuen Ost-Ländern unterschied sich demnach kaum noch. Daher haben sich auch die BIP-Anteile kaum geändert und liegen weiterhin bei knapp 85 % in Westdeutschland und gut 15 % in Ostdeutschland - bei einem ostdeutschen Bevölkerungsanteil von rund 20 %.

Entsprechend niedriger ist das (als wichtigstes Maß der Wirtschaftskraft eines Landes oder einer Region geltende) Pro-Kopf-BIP: 23.402 Euro in Ostdeutschland gegenüber 32.340 Euro in Westdeutschland und einem deutschen Gesamtdurchschnitt von 30.566 Euro (im Jahr 2010).

Unter dem Durchschnitt liegen aber auch einige westdeutsche Länder. Das hat historische und wirtschaftsgeografische Ursachen. Auch innerhalb der einzelnen Länder treten große Unterschiede zwischen Teilregionen auf. Der Ausgleich solcher Unterschiede ist Verfassungsgebot, denn: "Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat" (Artikel 20 Absatz 1 Grundgesetz). Im Rahmen von Art. 72 GG obliegt dem Bundesgesetzgeber die "Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse". Auch der Länderfinanzausgleich dient der "Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet" (Art. 106 GG). Aber das ist nicht unser Thema.


Was die vorige Tabelle nicht zeigt, ist der von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise und dem damit verbundenen Einbruch der Auslandsnachfrage ausgelöste dramatische BIP-Absturz im Jahr 2009, der auch im unverhofften Aufschwungsjahr 2010 noch nicht wieder wettgemacht werden konnte. Dazu zwei abschließende Tabellen (in denen allerdings der in früheren Jahren aufgetretene rätselhafte Unterschied zwischen realem Wirtschaftswachstum und "anteiliger BIP-Zunahme" nicht mehr zu erkennen ist).

2008/2009:

  BIP 2008
       Euro       
 preisbereinigt 
Anteil
reales
 Wachstum 
 BIP 2009  (  = 95,3 % [real] vom BIP 2008)
     Euro           
  preisbereinigt 
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland 
= alte Länder
ohne Berlin
2.103.909 Mio. €   2.024.304 Mio. €  
110,5   - 5,1 %       104,9  (Indexwert)
84,79 %     84,45 %  (  v. 95,3 % =   80,48 % BIP 2008   - 5,1 %
 
Ostdeutschland   
= neue Länder
einschl. Berlin
377.291 Mio. €        372.796 Mio. €  
109,7   - 2,6 %       106,8  (Indexwert)
15,21 %     15,55 %  (  v. 95,3 % =   14,82 % BIP 2008   - 2,6 %
 
 Deutschland 2.481.200 Mio. €   2.397.100 Mio. €  
110,4   - 4,7 %       105,2  (Indexwert)
100,00 %   100,00 %  (  v. 95,3 % =   95,30 % BIP 2008   - 4,7 %

2009/2010:

  BIP 2009
       Euro       
 preisbereinigt 
Anteil
reales
 Wachstum 
 BIP 2010  (= 103,6 % [real] vom BIP 2009)
     Euro           
  preisbereinigt 
     Anteil
anteilige
  Zunahme  
 
 Westdeutschland 
= alte Länder
ohne Berlin
2.024.304 Mio. €   2.115.470 Mio. €  
104,9   + 3,9 %       109,0  (Indexwert)
84,45 %     84,66 %  (v. 103,6 % =   87,71 % BIP 2009   + 3,9 %
 
Ostdeutschland   
= neue Länder
einschl. Berlin
372.796 Mio. €        383.330 Mio. €  
106,8   + 2,2 %       109,2  (Indexwert)
15,55 %     15,34 %  (v. 103,6 % =   15,89 % BIP 2009   + 2,2 %
 
 Deutschland 2.397.100 Mio. €   2.498.800 Mio. €  
105,2   + 3,6 %       109,0  (Indexwert)
100,00 %   100,00 %  (v. 103,6 % = 103,60 % BIP 2009   + 3,6 %



Was unabhängig von der innerdeutschen Ost-West-Problematik festzuhalten bleibt, sind die - im jährlichen Durchschnitt - niedrigen gesamtdeutschen Wachstumsraten von weniger als zwei Prozent im Zeitraum 1991/2010 und nicht einmal einem Prozent im letzten Jahrzehnt - trotz des "Aufschwungs" nach der "Krise", aus der Deutschland so wundersam herauskam. Gleichwohl sollten manche Damen und Herren ihre langfristigen Wachstumserwartungen besser neu justieren.

"Schließlich wurde seit Generationen nicht mehr darüber nachgedacht, wie Probleme zu lösen sind, wenn das Wachstum ausbleibt. Aber es nützt ja nichts. Gäbe es Wachstum, das nicht die Ressourcen irreversibel verbraucht, wäre es eine großartige Sache. Da es dieses Wachstum aber nicht gibt, bringt es wenig, sich hinzustellen und zu sagen: Aber wir brauchen doch das Wachstum, damit unsere Wirtschaft funktioniert. Vielleicht brauchen wir es, aber wir werden es ganz schlicht nicht mehr haben" (Prof. Meinhard Miegel).




Quelle und Berechnungsgrundlage der obigen Angaben sind wie gesagt Daten des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL): Reihe 1, Länderergebnisse Band 1, Berechnungsstand August 2010/Februar 2011. Die Angaben sind also noch auf dem Stand vor der großen VGR-Revision 2011.

Mal sehen, was die Rückrechnungen ergeben. Die bereits vorliegenden Ergebnisse auf Bundesebene (vgl. archivierte Publikation des Statistischen Bundesamts vom August 2012) zeigen schon einige beachtliche Änderungen:

  1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
 vor der VGR-Revision 2011  X + 2,2% - 0,8% + 2,7% + 1,9% + 1,0% + 1,8% + 2,0% + 2,0% + 3,2%
 nachher  (Stand Aug. 2012) X + 1,9% - 1,0% + 2,5% + 1,7% + 0,8% + 1,7% + 1,9% + 1,9% + 3,1%
  2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
 vor der VGR-Revision 2011  + 1,2%  0,0% - 0,2% + 1,2% + 0,8% + 3,4% + 2,7% + 1,0% - 4,7% + 3,6%
 nachher  (Stand Aug. 2012) + 1,5%  0,0% - 0,4% + 1,2% + 0,7% + 3,7% + 3,3% + 1,1% - 5,1% + 4,2%




http://www.pdwb.de/nd32.htm

Homepage: www.pdwb.de