Arbeitslosigkeit, Arbeitsproduktivität, Arbeitsvolumen
und Wirtschaftswachstum



Eine Grafik der Bundesagentur für Arbeit zeigt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 1950 und in West- und Ostdeutschland seit 1991, dem ersten Jahr nach der Wiedervereinigung:

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Ergänzende Bemerkung:
Die Entwicklung der Arbeitslosenzahl ist auch in Relation zur Bevölkerungsentwicklung zu sehen (die in Deutschland von starker Zuwanderung geprägt ist). Von 1950 bis 1990 stieg die Bevölkerung der alten Bundesrepublik (mit West-Berlin) von knapp 51,0 Millionen auf über 63,7 Millionen an. Ende 1991 betrug die Einwohnerzahl des wiedervereinigten Deutschland 80,3 Millionen. Bis 2002 stieg sie weiter auf 82,5 Millionen. In den Jahren danach wirkte sich die Geburtenschwäche stärker aus als die etwas nachlassende Zuwanderung und die Bevölkerung ging zurück. 2011 stieg sie allerdings wieder leicht an und liegt nun bei gut 81,8 Millionen. (Zur demografischen Entwicklung siehe Lange Reihe des Statistischen Bundesamtes.)
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Die offizielle Arbeitslosenzahl der Bundesagentur für Arbeit lag 2011 bei drei Millionen (siehe Grafik oben).

Die Arbeitslosen der BA unterscheiden sich etwas von den "Erwerbslosen" des Statistischen Bundesamtes (nach dem Konzept der Internationalen Arbeitslosenorganisation ILO). 2011 lag die Zahl der Erwerbslosen bei zweieinhalb Millionen (siehe auch Lange Reihe des Statistischen Bundesamtes.) Gleichzeitig gab es so viele Erwerbstätige wie noch nie.

Die Anzahl der Erwerbstätigen errechnet man je nach Fragestellung nach dem Inländerkonzept (Personen mit Wohnsitz in Deutschland) oder nach dem Inlandskonzept (Personen mit Arbeitsort in Deutschland). Die Erwerbslosigkeit beurteilt man besser nach dem Inländerkonzept - die mit dem Bruttoinlandsprodukt zusammenhängende Arbeitsproduktivität besser nach dem Inlandskonzept. Der Unterschied bei den Erwerbstätigenzahlen ist jedoch nicht sehr gravierend. 2011 gab es 41,116 Millionen erwerbstätige Inländer (wozu auch die zahlreichen ausländischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Deutschland gehören) bei 41,146 Millionen Erwerbstätigen im Inland, die zu einem geringen Teil ihren Wohnsitz im Ausland hatten. (In den grenznahen Räumen pendeln täglich ausländische Berufspendler ein, so wie andererseits Inländer auspendeln.)

Allerdings war in Deutschland auch die Zahl der Erwerbspersonen deutlich höher als in früheren Jahren. Erwerbspersonen sind Personen, die eine Erwerbstätigkeit ausüben oder suchen (also Erwerbstätige und Erwerbslose zusammen).

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Ergänzende Bemerkung:
Die Zunahme der Erwerbspersonen ist wiederum im Zusammenhang mit der gewachsenen Bevölkerung zu sehen, denn unter ihnen befinden sich auch viele Zuwanderer (die vor allem in den 1980er und 90er Jahren eingereist waren) sowie deren heranwachsende Kinder. Auch wenn die Bevölkerung seit 2003 wieder zurückging, hat Deutschland 2011 immer immer noch rund 4 Millionen Einwohner mehr als 1985 (BRD + DDR) und rund 2 Millionen mehr als Ende 1990 (kurz nach der Wiedervereinigung). -----------------------------------

Wie sich Erwerbslose (laut Statistischem Bundesamt) und Arbeitslose (laut Bundesagentur für Arbeit) zahlenmäßig unterscheiden und überschneiden, veranschaulicht eine Grafik des Statistischen Bundesamtes am Beispiel des Jahres 2009:


(Folgt man der BA-Statistik, betrug die Zahl der Arbeitslosen im Jahres-  
durchschnitt 2009 jedoch nur 3,4 Millionen - vgl. auch Grafik ganz oben.)

Mit den Zahlen der Arbeitslosen und Erwerbslosen sind aber noch längst nicht alle Beschäftigungslosen und Unterbeschäftigten erfasst. Doch auch dazu gibt es statistische Zahlen - hier zum Jahr 2011:

"Im Jahr 2011 wünschten sich nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung rund 7,4 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Neben 2,5 Millionen Erwerbslosen setzte sich das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial im Jahr 2011 aus knapp 2,0 Millionen Unterbeschäftigten in Teilzeit, 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeit und 1,2 Millionen Personen in der Stillen Reserve zusammen" (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 15.08.2012).




Arbeitskräftebedarf und Arbeitsmangel entwickeln sich im Spannungsfeld von Wirtschaftswachstum und Arbeitsproduktivität. Betrachten wir dazu den Zeitraum von 1991 bis 2011.

In diesen 20 Jahren wuchs die Wirtschaft real um 30,9 %. Das errechnet sich aus den BIP-Indexwerten von 84,21 (1991) und 110,21 (2011) in einer Langen Reihe zum Bruttoinlandsprodukt (Stat. Bundesamt, November 2012).

Gleichzeitig stieg die stundenbezogene Arbeitsproduktivität um 34,8 %. "Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen ist in Deutschland zwischen 1991 und 2011 um 22,7 % gestiegen." Dabei "erhöhte sich die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigenstunde sogar um 34,8 %. Ursache dafür ist, dass sich in den letzten 20 Jahren die in Deutschland je Erwerbstätigen durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden um 9,0 % verringert haben" (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 30.04.2012).

Wenn die stundenbezogene Arbeitsproduktivität stärker gestiegen ist als das BIP, muss die Anzahl der Arbeitsstunden (das Arbeitsvolumen) gesunken sein.

Arbeitsproduktivität = BIP / Arbeitsvolumen => Arbeitsvolumen = BIP / Arbeitsproduktivität.
130,9 % BIP / 134,8 % Arbeitsproduktivität ergibt 97,1 % Arbeitsvolumen.

Nach den obigen Angaben wäre davon auszugehen, dass das Arbeitsvolumen gegenüber 1991 um rund 3 % zurückgegangen ist. (Das ist jedoch keine offizielle Angabe, siehe dazu ganz unten).

Schon vor einiger Zeit hatte das Statistische Bundesamt zur Arbeitsmarktentwicklung bemerkt: "Einerseits ermöglichte insbesondere die Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung einer größeren Zahl von Menschen am Erwerbsleben teilzunehmen. Doch ging der Anstieg der Erwerbstätigenzahlen nicht mit entsprechenden Zuwächsen beim Arbeitsvolumen einher. Im Vergleich zu 1991 ist das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen in 2011 sogar um fast zwei Milliarden Stunden gesunken. Ein geringeres Jahresarbeitsvolumen wurde demzufolge auf mehr Schultern verteilt" (STATmagazin des Statistischen Bundesamtes, 11.01.2012).

Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 15.11.2012 belief sich das Arbeitsvolumen 2011 auf 57,887 Milliarden Stunden, die von 41,164 Millionen Erwerbstätigen erbracht wurden.

Im Rahmen der heutigen Arbeitszeiten entsprechen die seit 1991 fortgefallenen zwei Milliarden Arbeitsstunden etwa 1,4 Millionen Erwerbstätigen aller Art, auf die verzichtet werden kann, nur weil der Anstieg der Arbeitsproduktivität geringfügig höher war als das Wirtschaftswachstum.

Wenn verwirrenderweise die Erwerbstätigenzahl trotzdem heute deutlich höher ist als früher, liegt das wie gesagt an den kürzeren durchschnittlichen Arbeitszeiten, die manchen schon zu viel kurz sind, weil sie dabei nicht genug verdienen (was wiederum auch eine Frage zu niedriger Stundenlöhne ist.)

Die reale BIP-Zunahme von 30,9 % in den 20 Jahren von (Ende) 1991 bis 2011 lässt sich in eine fiktive Jahresrate von rund 1,4 % umrechnen (wobei ein ganz leichter "Zinseszinseffekt" berücksichtigt ist). Der Anstieg der Arbeitsproduktivität in Höhe von 34,8 % ergibt 1,5 % pro Jahr.


Nun ein hypothetisches Rechenspiel: Wäre die Wirtschaft in den letzten 20 Jahren nur um 1 % pro Jahr gewachsen, hätte das insgesamt einen BIP-Zuwachs von 22 % ergeben. Bei einer gleichzeitigen Zunahme der Arbeitsproduktivität um 34,8 % wäre das Arbeitsvolumen um 9,5 % auf 90,5 % gesunken.

Arbeitsproduktivität = BIP / Arbeitsvolumen => Arbeitsvolumen = BIP / Arbeitsproduktivität.
122,0 % BIP / 134,8 % Arbeitsproduktivität ergibt 90,5 % Arbeitsvolumen.

Tatsächlich ist das Arbeitsvolumen aufgrund des etwas höheren Wachstums nur auf 97,1 % gesunken (wenn man die Berechnung weiter oben zugrunde legt, wie gesagt keine offizielle Angabe). Dieses Arbeitsvolumen ermöglicht im Rahmen der heute üblichen Arbeitszeiten 41,2 Millionen Erwerbstätige. Proportional dazu würde ein Rückgang auf 90,5 % nur noch 38,4 Millionen Erwerbstätige zulassen, also 2,8 Millionen weniger als heute, wenn nicht auch die Arbeitszeiten weiter verkürzt würden.

Und nun stelle man sich einmal vor, die Wirtschaft wäre in den letzten 20 Jahren überhaupt nicht gewachsen und die gesamtwirtschaftliche Leistung genau gleich geblieben, während die stundenbezogene Arbeitsproduktivität um 34,8 % stieg. Jeder Erwerbstätige würde dann bei unveränderter Arbeitszeit 134,8 % der früheren Arbeitsleistung erbringen. Drei Erwerbstätige kämen auf über 400 % - das ist die gleiche Leistung, die früher von vier Erwerbstätigen erbracht wurde (viermal 100 %). Bei unveränderten Arbeitszeiten könnte also jeder vierte zu Hause bleiben.

Oder nach dem obigen Rechenschema: 100,0 % BIP / 134,8 % Arbeitsproduktivität ergibt 74,2 % des früheren Arbeitsvolumens. Wenn der tatsächliche Rückgang auf 97,1 % bei den heutigen Arbeitszeiten noch 41,2 Mio. Erwerbstätige erlaubt, sind es bei 74,2 % des früheren Arbeitsvolumens nur noch 31,5 Mio., rund zehn Millionen weniger als heute.

Zehn Millionen zusätzliche Arbeitslose wären natürlich ein Albtraum. Würde jedoch das drastisch abnehmende Arbeitsvolumen durch weitere Arbeitszeitverkürzungen "auf mehr Schultern verteilt", wäre das für die meisten von uns gar nicht so schrecklich, die ja vom Wirtschaftswachstum sowieso kaum profitieren.


Oder hat der Leser den Eindruck, dass sich sein Realeinkommen oder sein ganzer materieller Lebensstandard in den letzten 20 Jahren - analog zum BIP - um ein Drittel verbessert hat? Wenn ja, kann man nur gratulieren. Einige konnten sich auch noch weit stärker verbessern. Die berühmte Schere zwischen Arm und Reich lässt grüßen. Jedem das Seine. Den einen das Wachstum und den anderen das "Sparen". Dem gemeinen Volk muss nur richtig erklärt werden, dass "wir" beides brauchen. Das aber ist Aufgabe unserer politischen Elite (egal ob von dieser oder von jener politischen Couleur):


(Münstersche Zeitung, 15.06.2012)

Zurzeit (gegen Ende 2012) sind die Wachstumsaussichten allerdings eher mau, auch wenn die in den letzten Jahren mit kräftiger politischer Unterstützung gnadenlos hochgepeitschte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen noch so hoch ist. Jammerte man hierzulande noch vor wenigen Jahren über "Schlusslicht Deutschland", beklagt man nun die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partnerländer. "Wettbewerbsfähigkeit" ist das dritte Zauberwort neben Sparen und Wachstum. Ohne Sparen keine Wettbewerbsfähigkeit und ohne Wettbewerbsfähigkeit kein Wachstum.

Wenn die Wirtschaft wächst, freuen sich alle. Wenn nur die Produktivität wächst, freuen sich wenigstens die Börsen: "Nachdem der Pharmariese Bayer Stellenstreichungen ankündigte, stieg der Aktienkurs deutlich. Das Unternehmen war der größte Gewinner im Dax. Der Leitindex erreichte ein neues Zwischenhoch" (eine typische Wirtschaftsmeldung der letzten Jahre, Focus Money online, November 2010).

Wenn aber immer mehr Stellen im Zuge von Produktivitätssteigerungen verloren gehen, heißt es natürlich: "alles tun, damit wir wieder mehr Wachstum kriegen". Mehr Wachstum für mehr Beschäftigung - um neue Arbeitsplätze zu schaffen, die dann so bald wie möglich wieder wegrationalisiert werden, um die viel gerühmte Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern, denn der gnadenlose Wettbewerb geht über Leichen.

Im internationalen Wettbewerb ist die deutsche Wirtschaft sehr erfolgreich, aber: "Im exportorientierten verarbeitenden Gewerbe sind die angestrebten Absatzerfolge auf Grund einer enormen Produktivitätssteigerung erreicht worden, ohne dass dabei ein Zuwachs an Beschäftigung generiert werden konnte" (Wikipedia zum Thema Arbeitsvolumen).

Vergessen wir auch nicht, dass inländische Unternehmen, auch die exportorientierten, nicht nur gegen ausländische, sondern auch gegen inländische Konkurrenten antreten. Und das Unternehmenswachstum des einen kann zulasten des anderen gehen und dort Arbeitsplätze vernichten. Hoffnung auf Trost bietet dann nur das gesamtwirtschaftliche Wachstum als Allheilmittel aller unserer Probleme und Streitereien, weil dabei - so wird suggeriert - für jeden etwas abfällt.


Egal wie man zum Wachstum steht, herbeireden lässt es sich sowieso nicht. Tatsache ist: Gegenüber dem Stand vor der Wirtschaftskrise hat das Bruttoinlandsprodukt ungeachtet des zwischenzeitlichen Aufschwungs nur noch wenig zugenommen. 2008 hatte das inflationsbereinigte BIP nach einem mäßigen Plus von 1,1 % einen Kettenindexwert von 108,25 erreicht. (Maßstab ist dabei das BIP 2005 = Indexwert 100). Nach dem Krisenjahr 2009 (minus 5,1 %) und zwei phantastisch erscheinenden Aufschwungjahren (4,2 % und 3,0 %) lag der BIP-Index im Jahr 2011 gerade mal bei 110,21 (Statistisches Bundesamt, November 2012). Das entspricht im Endeffekt nur einem Gesamtanstieg von 1,8 % in drei Jahren oder fiktiven 0,6 % pro Jahr.

Im November 2012 erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für das laufende und das kommende Jahr jeweils 0,8 %. (Und das ist noch Gold im Vergleich zu den Erwartungen für den gesamten Euro-Raum: minus 0,7 % 2012 und minus 0,1 % 2013.)

Kaum optimistischer die Kollegen von den führenden Forschungsinstituten (im Oktober 2012):

(Die Prozentzahlen auf der obigen Grafik des ifo-Instituts geben das reale BIP-Jahreswachstum im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr an.)

Wenn solche Raten zur Normalität werden, droht die weiterhin zu erwartende Steigerung der Arbeitsproduktivität das Arbeitsvolumen unaufhaltsam zu verringern. Das Dümmste, was man dann machen kann, ist die Anhebung des Rentenalters auf 67, weil das zwar zu mehr Erwerbspersonen führt, aber nicht zu mehr Erwerbstätigen, sondern zu mehr Erwerbslosen. Aber das ist ein eigenes Thema.

Denkbar ist natürlich auch, dass sich neben dem Wirtschaftswachstum auch die Steigerung der Arbeitsproduktivität abschwächt, die zum Teil auch auf Arbeitsintensivierung (bis zum Burnout) beruht, die sich gerade in einer alternden Gesellschaft nicht beliebig fortsetzen lässt. Andererseits hat der technische Fortschritt vielleicht noch so manche Zauberdinge in peto, die am Ende einen schrecklichen Fluch über unsere Arbeitsgesellschaft bringen: "The End of Work".



 
Mit kleinen Diskrepanzen zu den obigen Angaben macht die Datenbank GENESIS des Statistischen Bundesamtes folgende Angaben zu BIP, Arbeitsvolumen und Arbeitsproduktivität (recherchiert im November 2012 unter Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen [VGR] des Bundes). Hinzugefügt wurden die daraus errechneten prozentualen Veränderungen.

  1991 2011
reales Bruttoinlandsprodukt (Indexwert) 84,21 110,21
100% %   + 30,9 %   = 139,9 %
(+ 1,4 % pro Jahr)
Arbeitsstunden der Erwerbstätigen (= Arbeitsvolumen) 60,082 Milliarden 57,887 Milliarden
100% %   - 3,7 %   = 96,3 %
(- 0,2 % pro Jahr)
Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigenstunde (Indexwert) 78,17 106,19
100% %   + 35,8 %   = 135,8 %
(+ 1,5 % pro Jahr)

Abgesehen von einer unbedeutenden Rundungsabweichung geht folgende Kontrollrechnung auf:
130,9 % BIP / 96,3 % Arbeitsvolumen ergibt 135,8 % Arbeitsproduktivität. Diskrepanzen zu den Angaben weiter oben gehen anscheinend auf unterschiedliche Rechenstände zurück.



Betrachten wir auch die Gesamtzahl der Erwerbstätigen und ihre Arbeitszeit im Überblick:

  1991 2011
Erwerbstätige (mit Arbeitsort in Deutschland = Inlandskonzept)    38,712 Millionen 41,164 Millionen
+ 6,3 %
Arbeitsstunden der Erwerbstätigen (= Arbeitsvolumen) 60,082 Milliarden 57,887 Milliarden
- 3,7 %
Arbeitsstunden je Erwerbstätige (im Jahr) 1.552,0 Stunden 1.406,2 Stunden
- 9,4 %

Kontrollrechnung: 96,3 % Arbeitsstunden (100 % - 3,7 %) / 106,3 % Erwerbstätige ergeben 90,6 % Arbeitsstunden pro einzelnem Erwerbstätigen, also 9,4 % weniger.

Kein Grund zu meckern ist die Entwicklung des BIP je Einwohner (egal ob erwerbstätig oder nicht):

  1991 2011
reales Bruttoinlandsprodukt (Indexwert) 84,21 110,21
+ 30,9 %
Einwohner (im Jahresdurchschnitt) 79,984 Millionen 81,779 Millionen
+ 2,2 %
reales Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (Indexwert)     86,82 111,13
+ 28,0 %

130,9 % BIP / 102,2 % Einwohner ergibt 128,0 % BIP je Einwohner. Die Wirtschaftsleistung ist also pro Kopf der Gesamtbevölkerung um 28 % gestiegen.



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