Bruttoinlandsprodukt 2010 der Europäischen Union

- nach vorläufigen Angaben der Weltbank vom Juli 2011 -




  BIP und BIP KKP Einwohner Pro-Kopf-BIP KKP
Europäische Union
 (EU27)
16.249.821 Millionen US-$
= 16.249.821.000.000 US-$
= 15.903.811.000.000 Int $  
 502.100.000  31.675 international dollars
 
Euro-Zone
 (Euro-17, mit Estland)
12.174.523.000.000 US-$
= 11.357.172.000.000 Int $  
 331.600.000  34.250 international dollars
Deutschland 3.309.669.000.000 US-$
=   3.071.282.000.000 Int $  
 81.636.000  37.622 international dollars
WELT 63.048.823.000.000 US-$
= 76.287.673.000.000 Int $  
 6.855.230.000  11.128 international dollars
 
archivierte Originaldaten
für alle Länder:
GDP und GDP PPP Population  


Pro-Kopf BIP KKP der Mitgliedstaaten der Europäischen Union 2010
(Reihenfolge nach dem Gesamt-BIP KKP,
die Staaten der Euro-Zone sind mit "€" gekennzeichnet)

  international
dollars
(gerundet)
Index
(EU-Durchschnitt
= 100)  
Anmerkungen
 Deutschland 37.620 119  
   Großbritannien (UK) 35.840 113  
 Frankreich 33.820 107  
 Italien 31.510   99  
 Spanien 31.980 101  
   Polen 19.750   62  
 Niederlande 42.450 134  
 Belgien 37.490 118  
   Schweden 38.890 123  
 Österreich 39.710 125  
 Griechenland 28.130   89  
   Rumänien 14.280   45  
 Portugal 25.570   81  
   Tschechien 25.280   80  
   Dänemark 39.410 124  
   Ungarn 20.310   64  
 Finnland 36.660 116  
 Irland 40.000 126  
 Slowakei 23.910   75  
   Bulgarien 13.750   43  
   Litauen 18.190   57  
 Slowenien 27.390   86  
 Luxemburg 89.560 283  mit "Pendlereffekt"
   Lettland 16.310   51  
 Estland 20.030   63  Einführung des € 2011
 (Republik) Zypern 27.940   88  berechnet nach dem BIP vom Vorjahr
 Malta 24.520   77  berechnet nach dem BIP vom Vorjahr


Rangfolge nach Höhe des Pro-Kopf-BIP KKP [mit Indexwert]:

Luxemburg [283],    Niederlande [134],    Irland [126],    Österreich [125],    Dänemark [124],
Schweden [123],    Deutschland [119],    Belgien [118],    Finnland [116],    Großbritannien [113],
Frankreich [107],    Spanien [101],    Italien [99],    Griechenland [89],    Zypern [88],    Slowenien [86],
Portugal [81],    Tschechien [80],    Malta [77],    Slowakei [75],    Ungarn [64],    Estland [63],
Polen [62],    Litauen [57],    Lettland [51],    Rumänien [45],    Bulgarien [43]

EU-Durchschnitt = 100,   Durchschnitt der Eurozone: 108

Ein Indexwert von 119 bedeutet anders ausgedrückt 119 % des EU-Durchschnitts oder 19 % über dem Durchschnitt. Ein Wert von 77 bedeutet 77 % des Durchschnitts oder 23 % unter dem Durchschnitt.
Der luxemburgische Wert von 283 bedeutet 283 % des Durchschnitts oder 183 % über dem Durchschnitt und ist damit beinahe dreimal so hoch wie der EU-Durchschnitt.

Allerdings ist (wenn die vielleicht etwas despektierlich wirkende, aber nicht böse gemeinte Bemerkung gestattet ist) unser liebenswertes moselfränkisches Großherzogtum auch mehr so eine Art autonomer deutsch-belgischer Landkreis mit der Einwohnerzahl einer deutschen Großstadt wie Duisburg, wenn auch - ganz unbenommen - Mitglied der Europäischen Union und sogar der Vereinten Nationen. Glückliches "Lëtzebuerg"! (So steht der Name im heimischen Dialekt, Verzeihung: in der Landessprache, auch auf Luxemburgs Euro-Münzen.)



Man sollte nicht vergessen, dass hier sehr kleine mit sehr großen Ländern verglichen werden.

Rangfolge nach Einwohnerzahl Mitte 2010 [in Millionen mit einer Nachkommastelle]:

Deutschland [81,6],    Frankreich [64,9],    Großbritannien [62,2],    Italien [60,6],    Spanien [46,2],   
Polen [38,2],    Rumänien [21,5],    Niederlande [16,6],    Griechenland [11,3],    Belgien [10,9],   
Portugal [10,6],    Tschechien [10,5],    Ungarn [10,0],    Schweden [9,4],    Österreich [8,4],   
Bulgarien [7,6],    Dänemark [5,6],    Slowakei [5,4],    Finnland [5,4],    Irland [4,5],    Litauen [3,3],   
Lettland [2,2],    Slowenien [2,1],    Estland [1,3],    Zypern [0,9],    Luxemburg [0,5],    Malta [0,4]

EU insgesamt: 502,1 Millionen, davon Eurozone: 331,6 Millionen

Innerhalb großer Länder bestehen oft erhebliche wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Regionen.

Oft sind Regionen oder Teilstaaten großer Länder (wie z. B. das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen) sowohl demografisch als auch wirtschaftlich wesentlich größer als manche selbständigen Staaten.

  BIP KKP 2010 Einwohner
 Deutschland  3.071.282.000.000 international dollars  81.636.000
 Luxemburg  45.408.000.000 international dollars  507.000
 Malta  10.251.000.000 international dollars  418.000
 Niederlande  705.601.000.000 international dollars  16.623.000
 Nordrhein-Westfalen    17.851.000


Hier wäre allerdings auch eine BIP-Angabe zu Nordrhein-Westfalen von Interesse.
Dazu kommen wir im Folgenden.

Angaben zum BIP und zum Pro-Kopf-BIP wie auch zur Einwohnerzahl Deutschlands und seiner Bundesländer liefert der Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (VGRdL).

Allerdings sind die BIP-Angaben in Euro. Wir können sie jedoch auf einfache Weise in international dollars umrechnen:

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2010 in Höhe von
2.498.800.000.000 Euro in jeweiligen Preisen (AK VGRdL, Februar 2011) entspricht
3.071.282.000.000 international dollars (Weltbank, Juli 2011).

(1 € in jeweiligen Preisen entspricht somit in Deutschland (!) knapp 1,23 Int $ der Weltbank im gleichen Jahr.)

Der BIP-Anteil Nordrhein-Westfalens am deutschen BIP 2010 beträgt
543.029.000.000 Euro in jeweiligen Preisen. Das entspricht demnach
667.438.000.000 international dollars der Weltbank.

Und das vom Arbeitskreis VGRdL angegebene NRW-Pro-Kopf-BIP in Höhe von
30.421 Euro entspricht
37.391 international dollars.
Natürlich lässt sich das Pro-Kopf-BIP auch leicht aus dem BIP und der Einwohnerzahl errechnen:
667.438.000.000 div. durch 17.850.600 gleich 37.390.

Zum Pro-Kopf-BIP erhalten wir auch schnell einen Indexwert:
31.675 Int $ = 100 ist der EU-Durchschnitt (siehe ganz oben),
37.391 Int $ = 118 ist dann der Wert für Nordrhein-Westfalen.
37.628 Int $ = 119 ist bereits als gesamtdeutscher Wert bekannt (s. o.).

Das Pro-Kopf-BIP KKP von Nordrhein-Westfalen liegt somit deutlich über dem EU-Durchschnitt, aber knapp unter dem gesamtdeutschen Wert, der ja nichts anderes ist als der Durchschnitt Deutschlands.

Wir kennen jetzt aber auch das Gesamt-BIP KKP des Bundeslandes, dem in den letzten Jahren schon häufiger wirtschaftliche Rückständigkeit und "Wachstumsschwäche" vorgeworfen wurden:
gut 668 Milliarden oder 667.438 Millionen international dollars.

Das entspricht
  4,2 % des BIP KKP der gesamten Europäischen Union (15.903.811 Millionen Int $) sowie
  0,9 % des gesamten Welt-BIP KKP (76.287.673 Millionen Int $).

21,7 % beträgt der Anteil des Bundeslandes am BIP Deutschlands (wobei wir gar nicht in international dollars zu rechnen brauchen, sondern von den Euro-Beträgen ausgehen können).

Im globalen Vergleich läge NRW 2010 als selbständige Einheit unter allen Volkswirtschaften der Welt auf Platz 21 vor Argentinien (vgl. BIP KKP).
Nebenbei bemerkt ist dort noch ein bisschen mehr Platz für Wirtschaft und Wirtschaftswachstum:
NRW:                 34.000 Quadratkilometer (und etwa 18 Millionen Einwohner)
Argentinien: 2.780.000 Quadratkilometer (und etwa 41 Millionen Einwohner)


Vergleichen wir jetzt mal die drei (am Pro-Kop-BIP gemessen) wirtschaftsstärksten deutschen Flächen-Bundesländer mit den drei wirtschaftsstärksten EU-Staaten - nach Luxemburg, das kein sinnvoller Vergleichsmaßstab wäre.

Luxemburg ist ein Sonderfall. Seine Einwohnerzahl ist eher mit einer Großstadt zu vergleichen. Zu seinem BIP tragen auch viele Berufspendler aus dem umliegenden Ausland bei, wodurch das BIP je Einwohner rechnerisch aufgebläht wird - keine statistische "Fälschung", sondern nur ein Umstand, der beim sachgerechten Umgang mit Statistik zu berücksichtigen ist.
EU-Staaten wie die Niederlande und Österreich sind dagegen von der Einwohnerzahl her recht gut mit größeren deutschen Bundesländern vergleichbar.


  Einwohner Pro-Kopf-BIP KKP in Int $
 (ggf. aus Angaben in €  
  errechnet)
Index
(EU = 100)
 Niederlande  16.623.000  rund 42.450 Int $ 134 
 Bayern  12.519.100  35.337 €     
= rund 43.430 Int $
137 
 Baden-Württemberg  10.749.900  33.651 €     
= rund 41.360 Int $
131 
 Österreich  8.382.000  rund 39.710 Int $ 125 
 Hessen  6.063.900  37.101 €     
= rund 45.600 Int $
144 
 Irland  4.451.000  rund 40.000 Int $ 126 

Noch ein paar nicht ganz bierernste Kommentare dazu:
Niederlande 134 "Punkte"! Mehr als unser schwäbisches Musterländle (131). Schönen Gruß an "Frau Antje mit Käse aus Holland", aber da gibt’s wohl noch ein paar andere Wirtschaftsfaktoren. Die Meisterschaft gebürt jedoch den Bayern (137). Doch nein, die Hessen kommen: 144 Punkte! Dabei dürfte nicht zuletzt das Finanzdienstleistungszentrum Frankfurt zu Buche schlagen: "Mainhattan", nicht zufällig auch Sitz der EZB (nun Hüter des verlorenen Schatzes?). "Celtic Tiger" hat ’ne Krise, aber trotz unsolider Staatsfinanzen liegt Irland realwirtschaftlich immer noch mit 126 Punkten knapp vor Felix Austria (125) ganz weit vorne unter den EU-Staaten.



Natürlich gibt es in Deutschland auch "wirtschaftsschwächere" Regionen. Das gilt mehr oder weniger für das gesamte das Beitrittsgebiet bzw. Ostdeutschland (neue Länder mit dem ehemaligen Ost- und West-Berlin).

Wir stellen das hier nur tabellarisch dar. (Zu Quellen und Umrechnungen siehe Ausführungen im Zusammenhang mit Nordrhein Westfalen, weiter oben).

  BIP......... in €     
BIP KKP in Int $
Einwohner Pro-Kopf-BIP......... in €     
Pro-Kopf-BIP KKP in Int $
Index
(EU=100)
 West-Deutschland  2.115.470.000.000 €     
= 2.600.130.000.000 Int $
 65.412.700  32.340 €     
= rund 39.750 Int $
125 
 Ost-Deutschland  383.331.000.000 €     
=    471.153.000.000 Int $
 16.338.100  23.462 €     
= rund 28.840 Int $
91 
 Deutschland  2.498.800 Millionen €     
= 3.071.282 Millionen Int $
 81.750.800  30.566 €     
= rund 37.570 Int $
119 

Dass das Pro-Kopf-BIP KKP für ganz Deutschland in der Tabelle leicht von dem schon weiter oben angegebenen Betrag von 37.622 = rund 37.620 international dollars abweicht, ist auf leicht unterschiedliche Einwohnerzahlen von Weltbank und deutschen Statistikämtern zurückzuführen. Der Indexwert 119 bleibt jedoch unverändert.

Wir sehen ein mehr als deutliches West-Ost-Gefälle - auch noch zwei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung.

Zwar hat der Osten vom Westen unsäglich viel Aufbauhilfe erhalten, aber die ostdeutsche Wirtschaft hatte auch einen schweren Stand gegen die westdeutsche Konkurrenz. Eine große Rolle hat dabei die früh eingeführte D-Mark gespielt, aber die wollten die Ostdeutschen ja um jeden Preis haben, nach dem Slogan: "Wenn die D-Mark nicht zu uns kommt, kommen wir zu ihr". Heute ist die D-Mark längst dem Euro gewichen, aber auch damit wurde - vorsichtig formuliert - nicht alles besser in Europa.

Im März 2010 zürnte die französische Finanzministerin Lagarde: "Germany’s trade surpluses built on holding down labour costs may be unsustainable for the other countries in the eurozone, France’s finance minister said in an unusally blunt warning to Berlin" (Financial Times/FT.com).


Abschließend noch folgende tabellarische Gegenüberstellungen, die aber nicht weiter kommentiert werden sollen (und in keiner Richtung abwertend gemeint sind):


  BIP KKP 2010 Einwohner Pro-Kopf-BIP KKP Index (EU=100)
 Ost-Deutschland           471.153 Millionen Int $  16.338.100 rd. 28.840 Int $ 91 
 Griechenland 318.675 Millionen Int $ 11.329.000 rd. 28.130 Int $ 89 


  BIP KKP 2010 Einwohner Pro-Kopf-BIP KKP Index (EU=100)
 Deutschland  3.071.282 Millionen Int $  81.636.000
bzw.       
 81.750.800
rd. 37.620 Int $
bzw.       
rd. 37.570 Int $
119 
 alte BRD (ohne Berlin):
 West-Deutschland
 2.600.130 Millionen Int $  65.412.700 rd. 39.750 Int $ 125 
 Frankreich  2.194.118 Millionen Int $  64.877.000 rd. 33.820 Int $ 107 
 Großbritannien (UK)  2.231.150 Millionen Int $  62.247.000 rd. 35.840 Int $ 113 
 Italien  1.908.569 Millionen Int $  60.575.000 rd. 31.510 Int $ 99 


  BIP KKP 2010 Einwohner Pro-Kopf-BIP KKP Index (EU=100)
 heutige EU       15.903.811 Millionen Int $  ca. 502.100.000 rd. 31.670 Int $ 100 
 Türkei  1.115.994 Millionen Int $  75.705.000 rd. 14.740 Int $ 47 
 EU + Türkei  17.019.805 Millionen Int $  ca. 577.800.000 rd. 29.460 Int $ 93 




Nachtrag:

Zum Vergleich (hier archivierte) Angaben des EU-Statistikamts EUROSTAT:

BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards (Pressemitteilung vom 15.12.2011) [PDF]:
"BIP pro Kopf der Mitgliedstaaten zwischen 44 % und 271 % des EU27-Durchschnitts im Jahr 2009"

Gemeint sind Bulgarien und Luxemburg mit Indexwerten von 44 bzw. 271. Wir kamen oben auf Basis von frühzeitigen Weltbankdaten für diese beiden Länder auf 43 bzw. 283. Bei Eurostat erreicht Deutschland einen Indexwert von 118, wir kamen oben auf 119. Für Griechenland gibt Eurostat 90 an, wir kamen auf 89. Der Vergleich zeigt auch bei fast allen übrigen EU-Staaten ein sehr hohes Maß an Übereinstimmung von Weltbank und Eurostat.

Den Eurostat-Zahlen liegt der dem international dollar ähnliche KKS zugrunde. Dazu bemerkt das Statistikamt:

"Der KKS (Kaufkraftstandard) ist eine Kunstwährungseinheit, die Unterschiede zwischen den Preisniveaus verschiedener Länder ausgleicht. Ein KKS erlaubt also die Anschaffung des gleichen Volumens von Gütern und Dienstleistungen in allen Ländern. Diese Einheit ermöglicht daher aussagekräftige Volumenvergleiche der Wirtschaftsindikatoren verschiedener Länder. Aggregate in KKS werden berechnet, indem sie in laufenden Preisen und nationaler Währung durch die zugehörige Kaufkraftparität (KKP) dividiert werden. Der Grad an Unsicherheit, der mit den zugrunde liegenden Preis- und VGR-Daten und den Methoden zur Berechnung der KKP verbunden ist, bedingt, dass die Unterschiede zwischen Ländern mit Indexwerten innerhalb einer engen Spanne nicht überinterpretiert werden dürfen."

Etwas ältere Regionaldaten von Eurostat:

Regionales BIP je Einwohner 2008 in der EU27 (Pressemitteilung vom 24.02.2011) [PDF]:
"BIP je Einwohner reichte von 28 % des EU27-Durchschnitts in Severozapaden in Bulgarien bis 343 % in Inner London"



http://www.pdwb.de/nd28.htm

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