Nachtrag C: BIP 2003 der größten Volkswirtschaften, der EU und der BeitrittsländerZum Bruttoinlandsprodukt 2003 der Staaten der Welt sind im Juli 2004 erste Zahlen der Weltbank erscheinen, die im September 2004 und im April 2005 aktualisiert wurden. Siehe Quick Reference Tables der Weltbank (www.worldbank.org).
Es folgt eine Tabelle mit dem BIP 2003 und anderen Daten der zwölf größten Volkswirtschaften und den entsprechenden Summen für die Europäische Union (EU15) und die 10 neuen Beitrittsländer (Beitritt Mai 2004) nach Angaben der Weltbank vom April 2005. (Die EU-Zahlen wurden aus den Angaben für die einzelnen Mitgliedstaaten errechnet.) Die Tabelle enthält auch entsprechende Zahlen für West- und Ostdeutschland und die westdeutschen Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen - BIP-Werte, die ich aus den Weltbankzahlen und Angaben des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (sowie des Statistischen Bundesamtes) errechnet habe. Nähere Angaben dazu weiter unten.
In "international dollars" erscheinen die volkswirtschaftlichen Größenverhältnisse zwischen den Staaten und insbesondere auch die Unterschiede beim Pro-Kopf-BIP sehr viel realistischer als in US-Dollar. Ein international dollar hat im jeweiligen Land dieselbe Kaufkraft wie ein US-Dollar in den USA. Das gemeinsame BIP aller Länder der Welt beläuft sich auf auf 51.816.029 Millionen oder 51,8 Billionen international dollars gegenüber 36,5 Billionen US-Dollar. Laut Angaben des Arbeitskreises VGR d L nach dem Berechnungsstand vom Februar 2005 beträgt das deutsche BIP 2003 2.128.200 Mio. Euro (in jeweiligen Preisen), wovon auf Westdeutschland 1.813.382 Mio. € [85,2 %] und auf Ostdeutschland 314.818 Mio. € [14,8 %] entfallen. 190.146 Mio. € [8,9 %] entfallen auf Hessen und 469.701 Mio. € [22,1 %] allein auf das Land Nordrhein-Westfalen. Anhand dieser Relationen wurde das BIP von Euro in international dollars umgerechnet. (Hessen ist das Bundesland mit dem höchsten Pro-Kopf-BIP nach den Stadtstaaten Hamburg und Bremen, NRW das Land mit dem höchsten BIP pro Quadratkilometer nach Hamburg, Berlin und Bremen.) Die Einwohnerzahlen der deutschen Bundesländer (nach Angaben des Arbeitskreises VGR d L) beziehen sich auf den Jahresdurchschnitt, die Einwohnerzahlen der Staaten (nach Angaben der Weltbank) auf die Jahresmitte. Die nationalen Flächenangaben (die sich aufgrund der Einwirkungen von Natur und Mensch - vor allem im Küstenbereich - sowie verbesserter Vermessungstechnik im Lauf der Zeit geringfügig ändern können) stammen ebenfalls von der Weltbank (siehe WDI Data Query). Hier die Flächenangaben für 2003 für die einzelnen EU-Staaten und die Beitrittsländer
nach dem Veröffentlichungsstand vom April 2005:
Die Einwohnerzahlen und BIP-Angaben der einzelnen Staaten sind den
o. a. quick reference tables der Weltbank (PDF-Format) zu entnehmen.
Die höchste Bevölkerungsdichte unter den o. a. EU-Staaten und Beitrittsländern haben (nach der kleinen Mittelmeerinsel Malta mit 1.247 Einw. je km²) die Niederlande mit 391, Belgien mit 340, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland mit 244 und Deutschland mit 231 Einwohnern je Quadratkilometer. Westdeutschland (alte BRD ohne West-Berlin), das etwa die gleiche Fläche hat wie GB und Nordirland, kommt auf 264 Einwohner je Quadratkilometer. Auf das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Quadratkilometer kommen (nach Malta mit 22,0 Mio. intern. $) die Niederlande mit 11,5, Luxemburg mit 10,8, Belgien mit 9,6, Großbritannien u. Nordirl. mit 6,6 und Deutschland mit 6,4 Millionen international dollars je km². In Westdeutschland beträgt das BIP je Quadratkilometer 7,9 Mio. intern. $. Pro-Kopf-BIP 2003 der EU-Mitgliedstaaten und Beitrittsländer (in international dollars, errechnet aus BIP-Angaben und Einwohnerzahlen der Weltbank): Luxemburg: 62.300, Irland: 37.740, Dänemark: 31.470, Österreich: 30.090, - [West-Deutschland: 29.770] - Niederlande: 29.370, Belgien: 28.330, Deutschland: 27.760, Frankreich: 27.680, Finnland: 27.620, Großbritannien und Nordirland: 27.150, Italien: 27.120, Schweden: 26.750, Spanien: 22.390, - [Ost-Deutschland: 19.990] - Griechenland: 19.950, Slowenien: 19.150, Portugal: 18.130, Zypern: 17.940, Malta: 17.630, Tschechien: 16.360, Ungarn: 14.580, Estland: 13.540, Slowakei: 13.490, Litauen: 11.700, Polen: 11.380, Lettland: 10.270, Das Pro-Kopf-BIP Deutschlands mit seiner "schwächelnden" Wirtschaft und dem immer noch im wirtschaftlichen Aufbau befindlichen Ostdeutschland liegt nach den Weltbankzahlen immerhin um 3,6 Prozent über dem Gesamtdurchschnitt der Europäischen Union (mit 15 Mitgliedstaaten, also noch ohne die 10 Beitrittsländer, die im Mai 2004 in die EU aufgenommen wurden). Dieses Ergebnis unterscheidet sich allerdings von den Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat (http://epp.eurostat.cec.eu.int/) zum BIP pro Kopf in KKS in Indexzahlen [Eurostat > DE > Wirtschaft und Finanzen > (unter Daten:) Gesamtansicht > Wichtige Konjunkturindikatoren > Wirtschaft - Strukturindikatoren > Allgemeiner wirtschaftlicher Hintergrund > BIP pro Kopf in KKS]. Danach liegt Deutschland leicht unter dem Durchschnitt der EU15. Nach den Zahlen der Weltbank in Verbindung mit den Angaben des Arbeitskreises VGR d L [Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder] liegt das Pro-Kopf-BIP Westdeutschlands um 11,1 % über dem EU15-Durchschnitt, während das Pro-Kopf-BIP Ostdeutschlands um 25,4 % darunter liegt. Das Pro-Kopf-BIP Hessens liegt sogar um 25,4 % über dem EU-Durchschnitt, das von Nordrhein-Westfalen um 4,4 %. Mit der Erweiterung der Europäischen Union sinkt ihr durchschnittliches Pro-Kopf-BIP deutlich ab. 2003 (im Jahr vor der tatsächlichen Erweiterung) liegt das Pro-Kopf-BIP der EU25 um 8,4 % unter dem Durchnitt der EU15. Wie schwierig und langwierig das Zusammenwachsen der alten und neuen Mitglieder noch werden kann, lässt sich erahnen, wenn man sich folgende Zahlen vor Augen hält. Das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP der Beitrittsländer müsste um rund 89 % steigen, um den Durchschnitt der erweiterten EU zu erreichen und um rund 106 %, um auf den Durchschnitt der alten EU15 zu kommen. Das polnische Pro-Kopf-BIP (11.380 intern. $) müsste noch um rund 76 % steigen, um das heutige Niveau Ostdeutschlands zu erreichen, und um 162 %, um mit dem gegenwärtigen Pro-Kopf-BIP Westdeutschlands gleichzuziehen. Auf die EU15 (Deutschland, Frankreich, Großbritannien [u. Nordirland], Italien, Spanien, Niederlande, Belgien, Österreich, Schweden, Griechenland, Portugal, Dänemark, Irland, Finnland, Luxemburg [Reihenfolge nach Gesamt-BIP in international dollars]) entfallen 19,7 % des gesamten Weltprodukts, 4,4 % allein auf Deutschland. Die USA machen 21,1 % und die Volksrepublik China bereits 12,4 % aus. (Dabei liegt das chinesische Pro-Kopf-BIP aber immer noch erheblich unter dem Weltdurchschnitt!) Die 10 neuen EU-Mitglieder (Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Litauen, Slowenien, Lettland, Estland, Zypern, Malta) erhöhen den Anteil der EU am Weltprodukt um 1,9 Prozentpunkte auf 21,5 %. Das ist etwas mehr als der Anteil der USA, die jedoch ein weitaus höheres Pro-Kopf-BIP haben als die EU25 und auch die EU15 (siehe obige Tabelle). Am BIP 2003 der alten Europäischen Union (EU15) hat das bereits erwähnte deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen einen Anteil von 5,0 Prozent. Rechnet man die 10 neuen Mitgliedstaaten (Beitritt Mai 2004) bereits hinzu, beträgt der Anteil NRW’s am EU-BIP 4,5 %. Nach dem BIP in international dollars läge NRW als selbständiger Staat im weltweiten Vergleich auf Platz 17 hinter Australien und vor der Türkei und den Niederlanden. (In US-Dollar gerechnet nähme NRW sogar Platz 13 ein, hinter Indien und vor Australien, den Niederlanden, Brasilien und der Russischen Föderation.) Hier noch ein tabellarischer Vergleich zwischen NRW und Australien:
Man beachte auch die Bevölkerungsdichte und das BIP pro Quadratkilometer. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), dessen Zunahme gleichbedeutend ist mit dem viel beschworenen Wirtschaftswachstum, hat in den meisten Fällen eine ganz ähnliche Größe wie das Bruttonationaleinkommen (BNE), früher als Bruttosozialprodukt (BSP) bezeichnet. Eine archivierte quick reference table der Weltbank zeigt das Bruttonationaleinkommen pro Kopf 2003 (Gross National Income per capita) der Staaten der Welt und abhängigen Gebiete. Deutschland kommt demnach 2003 auf ein Pro-Kopf-BNE von 27.610 international dollars (bei einem Pro-Kopf-BIP von 27.760 international dollars wie in der obigen Tabelle angegeben). Homepage: www.pdwb.de |