Bevölkerungsdichte in den USAVorbemerkung: Flächenangaben zu großen Ländern mit komplizierter Geographie sind nicht unproblematisch. Von den Vereinten Nationen wird die Fläche der USA mit 9.363.520 km² angegeben. Laut CIA World Factbook 2001 beträgt die Gesamtfläche jedoch 9.629.091 km². Der Fischer Weltalmanach 2002 gibt die Fläche einschl. Binnengewässer mit 9.809.155 km² an. Nach Angaben des U.S. Census Bureau betragen Land- und Wasserfläche insgesamt 3.794.083 square miles (Quadratmeilen). Daraus errechnet sich bei einer in den USA gültigen Landmeile von 1,6093472 km und einer Quadratmeile von ca. 2,59 km² etwa der gleiche Wert wie der im Fischer Weltalmanach angegebene, der im Folgenden - ebenso wie die Flächenangaben zu den einzelnen Bundesstaaten - übernommen wird. Übrigens sind allein die Wasserflächen in den USA mit 256.645 square miles annähernd doppelt so groß wie ganz Deutschland. Als reine Landfläche verbleiben 3.537.438 square miles = etwa 9.161.960 km².
Einen optischen Eindruck von der Verteilung und den Schwerpunkten der Bevölkerung vermittelt die so genannte Nighttime Map des U.S. Census Bureau, wo die Verteilung der US-Bevölkerung in kleinen weißen Punkten auf dem dunklen Hintergrund der amerikanischen Landfläche dargestellt ist, so dass die Illusion einer nächtlichen Satellitenaufnahme entsteht. Jeder Punkt repräsentiert 7500 Personen. Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerungsverteilung in großräumiger Gliederung mit Einwohnerzahlen, Flächen und Bevölkerungsdichte.
Die 50 Bundesstaaten und der District of Columbia sind wie folgt regional zugeordnet:
Die im Pazifik liegenden Hawaii-Inseln zählen also wie das auf dem nordamerikanischen Festland gelegene, durch kanadisches Gebiet von den übrigen USA getrennte Alaska zu den insgesamt 50 "United States of America". Kein Bundesstaat ist hingegen der kleine District of Columbia (D.C.). Zur Gliederung der USA siehe auch Grafikkarte. Rechnet man aus dem amerikanischen Staatsgebiet Alaska und das Rocky-Mountains-Gebiet (ca. 40 % der Fläche) heraus, kommt man auf 45 Einwohner je Quadratkilometer, das ist Weltdurchschnitt. Geht man vom Gesamtgebiet der USA abzüglich der Binnengewässer aus (s. o.), beträgt die Bevölkerungsdichte 31 Einw./km² (statt 29). Wie die Nightime-Map zeigt auch die Tabelle den Nordosten als die am dichtestesten bevölkerte Region. Geht man von den Bundesstaaten dieser Region abzüglich des äußersten Nordens mit den dünner bevölkerten New-England-Staaten Maine, Vermont und New Hampshire aus und rechnet statt dessen die südlich gelegenen South-Atlantic-Staaten Delaware und Maryland sowie den District of Columbia hinzu, erhält man ein ideales Gebiet für einen Größenvergleich mit Deutschland.
In dem amerikanischen Vergleichsgebiet (das einen ungefähren Halbkreis um New York City bildet) leben etwa 20 % aller Einwohner der USA auf 4 % der Landesfläche. Daher ist die dortige Bevölkerungsdichte etwa fünfmal so hoch wie im US-Durchschnitt. Den rund 57 Mio. Einwohnern dort stehen jedoch in Deutschland auf etwa der gleichen Fläche rund 82 Mio. Einwohner gegenüber.
(Dabei rangiert der darin enthaltene Ballungsraum um New York City - nach einer Aufstellung von Demographia - mit Large International Urban Areas / 2001 nach Einwohnerzahl im weltweiten Vergleich an zweiter Stelle: Urban Area New York 17,8 Mio. Einw. / 8.684 km² / 2.050 Einw. je km².) Zur Ergänzung ein paar Wirtschaftsdaten: Nach Angaben des Bureau of Economic Analysis (BEA) zum Gross State Product lässt sich errechnen, dass das Vergleichsgebiet im Jahr 2001 am amerikanischen Gesamt-BIP einen Anteil von rund 23,6 % hatte, nämlich 2.391.130 Mio. von 10.137.190 Mio. current dollars (Veröffentlichungsstand 22.05.2003). Anhand dieser Zahlen kann für die Ostküstenregion ein entsprechender Wert in international dollars errechnet werden, der Einheit, in der die Weltbank das BIP nach Kaufkraftparität angibt: rund 2.310.000 Mio. (von 9.792.473 Mio.) international dollars. Umgerechnet auf den Quadratkilometer ergibt das knapp 6,3 Mio. int. $. Zum Vergleich Deutschland: 2.086.828 Mio. int. $ insgesamt und gut 5,8 Mio. int. $. je Quadratkilometer, also ein ähnlich hoher Wert. (Für das Pro-Kopf-BIP ergibt sich natürlich aufgrund der unterschiedlichen Einwohnerzahlen ein größerer Abstand.) Das Gebiet um New York ist so außergewöhnlich und international bedeutend, dass sich vielleicht noch ein zweiter Vergleich lohnt. Dazu wird das Gebiet noch wesentlich enger eingegrenzt auf die Bundesstaaten Massachusetts, Rhode Island, Connecticut und New Jersey und (ausnahmsweise unterhalb der bundesstaatlichen Ebene) auf den südöstlichen Teil des Staates New York mit dem Gebiet von Mid-Hudson, das sich keilförmig zwischen Connecticut und New Jersey schiebt, sowie New York City und Long Island. Mid-Hudson setzt sich zusammen aus den Counties Sullivan, Ulster, Dutchess, Orange, Putnam, Rockland und Westchester. New York City gliedert sich in Bronx, New York, Richmond, Kings und Queens. Zu Long Island gehören Nassau und Suffolk. Ein anklickbare Karte von Fedstats führt zu Bevölkerungs- und Flächenangaben (in square miles) zu den 14 genannten Counties innerhalb des Staates New York. - (Siehe auch Website New York State mit interaktiver Karte.)
In diesem Gebiet an der Ostküste leben 11,4 % der US-Einwohner auf 0,9 % der Landesfläche. Wenn wir diese Region mit einem auf etwa die gleiche Größe zugeschnittenen Gebiet im Westen Deutschlands vergleichen, kommen wir erstaunlicherweise auf eine ganz ähnliche Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte:
In beiden Fällen leben also auf etwa der gleichen Fläche rund 32 Millionen Menschen, mehr als im riesigen Kanada. Dies sollte zu denken geben, zumal das deutsche Gebiet innerhalb des nationalen Territoriums nicht den Ausnahmecharakter hat wie das amerikanische, denn auch das übrige Deutschland (mit rund 50 Millionen Einwohnern) weist mit 185 Einwohnern je Quadratkilometer eine hohe Bevölkerungsdichte auf, etwa sechsmal so hoch wie der Gesamtdurchschnitt der USA. Der am dichtesten bevölkerte US-Bundesstaat ist New Jersey (s. o.), wenngleich das unmittelbar benachbarte New York City auf einem kleinen Bruchteil der Fläche fast die gleiche Einwohnerzahl erreicht. Größter, d. h. bevölkerungsreichster Bundesstaat der USA ist Kalifornien ( 34,501 Mio. Einw. / 424.002 km² / 81 Einw. je km² ) an der Pazifikküste. Die großen Ballungsräume um Los Angeles und San Francisco, in denen die Mehrheit der kalifornischen Bevölkerung lebt, sind auf der schon erwähnten Nighttime Map gut zu erkennen. Flächengrößter US-Bundesstaat ist das in der ersten Tabelle enthaltene Alaska mit einer Einwohnerzahl wie Frankfurt am Main und einer Fläche, die annähernd fünfmal so groß ist wie Deutschland. Die Bevölkerungsdichte dort beträgt weniger als 0,4 Einwohner pro Quadratkilometer. Im World Factbook der CIA wird Deutschland mit einem Bundesstaat im Westen an der kanadischen Grenze verglichen. Danach ist Deutschland "slightly smaller than Montana" - (flächenmäßig).
Hier noch ein Größenvergleich der bevölkerungsreichsten US-Staaten nach Kalifornien (Stand Mitte 2001) mit dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland. Die Unterschiede hinsichtlich Fläche und Bevölkerungsdichte bei einem ähnlich hohen Bevölkerungsstand sprechen für sich.
Durch Auswahl eines Staates auf einer USA-Karte von FedStats (und anschließenden Klick auf ‘view map’) ist für jeden Bundesstaat eine Karte verfügbar. Darüber hinaus existieren Thematic Maps zu verschiedenen Themen, u. a. persons per square mile. Informationen über alle US-Bundesstaaten finden Sie auch unter 50 States (einschließlich der state songs - z. B. mit altvertrauten Klängen aus Michigan, Iowa und Maryland) und unter States (z. B. zum Ursprung der state names). Die im Vergleich zu Deutschland eher dünn bevölkerten USA haben allerdings noch mit einem starken Bevölkerungswachstum zu rechnen - wie schon in den letzten Jahrzehnten. Allein zwischen den Volkszählungen von 1990 und 2000 ist die US-Bevölkerung um 13,2 % gewachsen. Der Zuwachs von 32,7 Mio. Menschen in nur zehn Jahren (durch natürlichen Nachwuchs und Immigration) ist größer als die gesamte heutige Bevölkerung der G7-Nation Kanada. Zum Thema Immigration siehe auch: Immigration and Naturalization Service. Bis 2050 rechnen die Vereinten Nationen in den World Population Prospects, 2002 Revision, mit einem weiteren Anstieg auf über 408 Mio. Einwohner. Vgl. auch Bevölkerungsentwicklung der USA. (Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte wäre dann allerdings immer noch sehr niedrig im Vergleich zu Deutschland.) Von Mitte 2000 bis Mitte 2001 nahm die Bevölkerung der USA nach Angaben des Census Bureau von 282,125 Mio. auf 284,797 Mio. zu, also um 2,672 Mio., mehr als 0,9 %. Doch nicht wenige US-Bürger sehen das schnelle Wachstum mit Besorgnis. Die Federation for American Immigration Reform: FAIR (www.fairus.org) erkennt zwar die historische Rolle der Immigration beim Aufbau Amerikas an, beklagt aber die heutige Masseneinwanderung und tritt für eine grundlegende gesetzliche Neuregelung und Reduzierung der Einwanderung ein: "The Federation for American Immigration Reform (FAIR) is a national, non-profit, public-interest, membership organization of concerned citizens who share a common belief that the unforeseen mass immigration that has occurred over the last 30 years should be curtailed." "Negative Population Growth": NPG (www.npg.org), eine 1972 gegründete, heute 25.000 Mitglieder zählende Vereinigung, will darüber hinaus durch eine niedrigere Geburtenrate eine Reduzierung der amerikanischen Bevölkerung auf etwa 150 Millionen Einwohner erreichen: "Only with a much smaller population can we protect our fragile ecosystems, conserve our finite resources, and ensure that future generations will inherit a clean and healthy environment where all Americans can enjoy a quality standard of living." Länder mit niedriger Geburtenziffer wie Deutschland gelten NPG offenbar als Vorbild: "The U.S. average fertility rate is currently 2.1335 births per woman, the U.S.s highest fertility rate since 1971. (For comparison, the United Kingdoms fertility rate is 1.7, Canada's is 1.4, and Germany's is 1.3.)" Zum Schluss noch ein paar Links auf den Spuren deutscher Einwanderer, deren Nachfahren - trotz der heute vorherrschenden Zuwanderung aus Lateinamerika und Asien - immer noch die größte Abstammungsgruppe (ancestry group) in den USA bilden. Ancestry wähle: 2. b. We asked ... you told us (Ancestry 1990) Ancestry in the 2000 US Census Germans in the American Civil War Online-Quellen bzw. Berechnungsgrundlagen:
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